Tentative de traduction
C’est parfois du charabia, désolé
Zwischen Himmel und Erde
Vierzig Jahre auf dem Turmseil
Erinnerungen und Aufzeichnungen Camilio Mayers aus seinem Artistenleben
Nacherzählt von Hans Ludwig Fritsch
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Entre ciel et terre
Quarante ans sur la corde
Souvenirs et carnet de note de la vie d’artiste de Camilio Mayer
Raconté par Hans Ludwig Fritsch
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Durchgebrannt... |
Brulé |
Vierzig Jahre auf dem Seil! Vierzig Jahre zwischen Himmel und Erde! Vierzig Jahre im ständigen Kampfe mit der Tücke des Zufalls, der im Artistenleben schon so manche verhängnisvolle Rolle gespielt, so manchen leuchtenden Stern am Firmament der zirzensischen Kunst jäh zum Erlöschen gebracht hat! Und doch: diese vierzig Jahre sind ausgefüllt von einer nie versiegenden brennenden Liebe zu meiner gefährlichen Kunst, sind ein immer wiederholtes freudiges Ja zu meinem Berufe, den ich, tausend Widerständen zum Trotz, ergriffen und unter zahllosen Gefahren ausgeübt habe und ... noch so manches Jahr auszuüben gedenke. fr |
Quarante ans sur le câble! Quarante ans entre ciel et terre! Quarante ans de lutte permanente avec la fourberie du hasard, qui a joué un rôle funeste dans la vie d'un artiste, a porté ainsi certaines étoiles au firmament de l'art du cirque mais aussi à son extinction!
Et, pourtant : ces quarante ans sont rempli d'un amour brûlant ne s’épuisant jamais pour mon art dangereux ; ils sont un oui joyeux (et toujours répété) à ma profession qui, en dépit de mille résistances, et d’innombrables dangers j’ai exercé et ai l'intention d'exercer ... pendant de nombreuses années encore. |
Wie oft ist nicht in diesen vier Jahrzehnten, die mich durch aller Herren Länder führten, mir stolze Erfolge und Triumphe, aber auch so manchen Schicksalsschlag brachten, die Frage an mich gerichtet worden: "Wie sind Sie überhaupt zur Seilläuferei gekommen?"
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Combien de fois durant ces quatre décennies qui m’ont conduit dans tous les pays, avec de fiers succès et triomphes, mais aussi certains revers de fortune ne m’a-t-on pas posé la question: "Comment êtes-vous donc devenus funambule?" |
Nein, meine Wiege stand nicht in irgendeinem Wohnwagen eines Wanderzirkus, auch nicht im Hotelzimmer eines Artistenehepaares, wie manche geglaubt haben, die in mir den Spross einer alten Seiltänzerfamilie vermuteten. War es doch dereinst artistische Tradition, dass die Kunst vom Vater auf den Sohn überging, und dieser sie wieder weitergab an seinen Nachkommen. In dieser Beziehung hin ich ‑also gleichsam ein Außenseiter gewesen, aber einer, der ‑ wie ich heute rückblickend mit berechtigtem Stolz feststellen kann ‑ nicht unter “Ferner liefen” (1) startete, sondern dem sich die Tore des Ruhmes erschlossen und der von sich behaupten darf, es durch eiserne Selbstdisziplin und harten Willen, diese unerlässlichen Voraussetzungen jedweden Erfolges im Artistenleben, zu etwas gebracht zu haben. (1) loin des premiers |
Non, mon berceau n'était pas dans n'importe quelle caravane de cirque, pas même dans la chambre d'hôtel d’un couple d’artistes, comme certains l’ont cru, issus d’une vieille famille d’acrobates.
Était-ce une tradition artistique que l'art du père au fils soit transmis, et celle ci à nouveau transmise à ses descendants.
À cet égard, j'étais un étranger, pour ainsi dire, mais un étranger qui, comme je peux le constater aujourd'hui avec une fierté justifiée, n'a pas commencé "sous le radar", mais à qui les portes de la gloire se sont ouvertes et qui peut prétendre avoir accompli quelque chose grâce à une autodiscipline de fer et à une volonté farouche, ces conditions indispensables à toute réussite dans la vie d'un artiste.
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Den Anstoß zu meinem schon in früher Kindheit gefassten Entschluss, Seiltänzer zu werden, mir Ruhm und Ehren zu erwerben, durch die, Welt zu ziehen und die Menschen durch meine Kunst zu erfreuen, gab der Besuch einer kleinen bescheidenen Arena in meiner Vaterstadt. Vornehmlich die Darbietungen eines Seilläufers waren es, die mich in helle Begeisterung versetzten, ja, mein ganzes Sinnen und Trachten ausfüllten, so dass es für mich bald schon keine andere und liebere Beschäftigung gab, als mich in dieser Kunst zu üben. Keine Bettkante, keine Wagendeichsel, kein Geländer war von diesem Zeitpunkt ab mehr vor mir sicher. Und je gewandter ich wurde, je mehr mein Können wuchs, desto fester wurde mein Entschluss, mein Leben dem Drahtseil zu weihen, es auf ihm zu etwas zu bringen.
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La décision de devenir funambule fut prise dès mon enfance (afin d’acquérir gloire et honneur, voir le monde et réjouir les gens par mon art) lors de la visite d'une modeste petite arène dans la ville paternelle.
C’était notamment le spectacle d'un funambule qui me déplaçaient dans un enthousiasme, qui remplissait tous mes sens ; si bien qu'il n'y avait pour moi bientôt plus aucune autre occupation que de m'exercer à cet art.
Aucun bord de lit, aucun timon de voiture, aucune balustrade n'était sûr depuis ce moment. Et plus je devenais agile, plus ma détermination s’accroissait, afin de consacrer ma vie au filin d'acier, et lui apporter quelque chose. |
Freilich, noch nahm man meine stereotype Antwort auf die Frage, Was ich dermaleinst wohl zu werden gedächte: "Ich will ein großer Turmseilkünstler werden!" für kindliche Phantasterei und ich wurde auch wohl gar ausgelacht deswegen. Denn wie konnte man sich solch einen ausgefallenen "Beruf" erwählen wollen, der jedweder soliden Grundlage entbehrte und auf eine Stufe gestellt wurde. mit dem der herumziehenden kessel‑ und schirmflickenden Zigeuner oder anderer Vaganten, die von einem Tage zum anderen leben. |
Certes on prenait ma réponse stéréotype à la question ce que j'avais l'intention d'être: "Je veux devenir un grand funambule!" pour un fantasme d’enfant et dont on se serait moqué.
En effet, comment aurait-on pu choisir une telle "profession", qui a besoin de solide fondement et sur un bon niveau… … avec vagabondant marmite et le Bohémien réparant le parapluie ou autre vagabond qui vivent au jour le jour. |
Ganz klar, dass meine Eltern schon gar nichts für die luftigen Pläne ihres Sprösslings übrig hatten, außer einem nachsichtigen Lächeln über soviel kindlichen Unverstand, der sich darin zu offenbaren schien. Man ließ mir zwar meinen “Spaß”, wie man es nannte, wenn ich auf Balken, Kanten und Geländern herumbalancierte; doch als dann der Zeitpunkt gekommen war, wo es hieß, einen praktischen Beruf zu erlernen, da machte man mit mir kurzen Prozess und gab mich in die Fabrik in die Lehre. Wie konnte es auch anders sein! Der Vater war ein biederer Handelsmann, der Tag für Tag hinter dem Verkaufstisch seines kleinen Ladens stand und in den Stunden ruhigen Geschäftsganges auch wohl vor die Ladentür trat, um nach dem Wetter und den Passanten zu sehen. Das war seine Welt! Eine engumgrenzte zwar, so wollte es mir sahen damals scheinen, aber sie füllte ihn voll aus, und in sie wollte er auch mich hineinstellen. Wie schlecht kannte er doch sein Kind!
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Il est clair que mes parents ne connaissaient rien des plans aériens de leur rejeton. A part un indulgent sourire enfantin, qu’ils laissaient divulguer.
On me laissait à mon "divertissement", comme on l'appelait, lorsque je me balançais sur des poutres, arêtes et balustrades, mais quand le moment fut venu où on s'agissait d'apprendre un métier (pratique), là on fait peu de procès et l’on me mit à l'usine en apprentissage.
Comment pouvait-il en être autrement! Le père était un honnête commerçant, qui jour après jour était derrière le comptoir de son petit magasin, et qui pendant les heures calmes était à la porte, afin d’observer le temps et les passants.
C'était son monde! C’est ainsi que je le voyais à l'époque, cela le satisfaisait pleinement, et c’est dans celui-ci qu’il voulait me mettre.
Comme il connaissait mal son enfant! |
Gewiss, die mir anerzogene (?) Achtung vor den Eltern und ihrem Willen ließ mich die mir auferlegten Pflichten in der Fabrik, die in einer eintönigen, rein mechanischen Arbeit bestanden, erfüllen, doch in mir revoltierte es, und der Gedanke, dass ich in dieser Tätigkeit verbleiben, auf ihr mein Leben aufbauen sollte, trieb mir oft die Tränen in die Augen. Wie aber so oft im Menschlichen Leben das Unangenehme oft seine Vorteile hat, so erwies sich auch in meinem Falle die mechanische, kein Denken erfordernde Fabrikarbeit als, meinen Gedanken und Plänen förderlich, konnte ich doch unbeschwert meinen Träumen von künftigem Weltruhm als Meister des Seiles nachhängen, mich ganz einspinnen in die beschwingte Atmosphäre der Arena, Länder und Kontinente durchziehen, die vom Klange meines Namens erfüllt waren; vor allem aber mir immer und immer wieder jenen Seiltänzer zum Greifen deutlich vor Augen führen, der in mir die Sehnsucht nach einem Leben der Gefahr, freilich auch des Ruhmes und Glanzes geweckt hatte. Nicht eine Bewegung seiner halsbrecherischen Verführungen, denen ich seinerzeit klopfenden Herzens und mit brennenden Wangen gefolgt war, hatte ich vergessen, sah ich mich doch im Geiste schon an seiner Stelle, vom Beifall der Menge umbrandet, über das Seil schweben. So vollständig war ich von meiner Idee besessen, dass ich die Arbeit nur als eine unangenehme Unterbrechung meiner Träume ansah, so dass schließlich selbst meine Eltern einzusehen begannen, so könne es nicht weitergehen.
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Certes le respect de mes parents et leur volonté que je me suis laissé des obligations à l'usine, qui se composaient dans un travail monotone, purement mécanique, mais cela me révoltait, et l'idée que je doive demeurer dans cette activité, construire ma vie, devait me faire venir souvent les larmes aux yeux.
Comme cependant si souvent dans la vie les inconvénients ont aussi des avantages, le travail à la fabrique ne demande aucune réflexion. Ce fut un avantage, je pouvais m’accrocher à mes rêves de future gloire mondiale comme maître du câble, entièrement se mettre en cocon dans l'atmosphère légère de l'arène, des pays et des continents passent qui étaient remplis par le son de mon nom.
Avant tout, cependant dirigent tout le temps ce funambule pour attraper distinctement sous des yeux qui avait réveillé la nostalgie d'une vie du danger, à vrai dire, aussi de la gloire et de l'éclat dans moi.
Pas un mouvement de séduction à se casser le cou que j'avais suivi autrefois, le coeur battant et les joues brûlantes, j'avais oublié, pourtant, je me voyais en esprit déjà à sa place, des applaudissements de la foule autour du câble. J'étais si possédé par mon idée que je regardais le travail seulement comme une interruption désagréable de mes rêves si bien que, finalement, même mes parents ont vu que cela ne pouvait pas continuer.
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Was ich im stillen gehofft hatte, dass sie mich nämlich aus der Lehre nehmen und mir den Weg zur Kunst frei geben würden, sollte sich indes nicht erfüllen, sondern ich wechselte nur die Lehrstelle, mit dem Erfolg, dass schon nach kurzer Zeit der alte Zustand wiederkehrte.
Keine Mahnung und keine Drohung half!
Es war, als ob sich in mir, je weiter ich gewaltsam von dem Wege, den ich mir selbst vorgezeichnet hatte, abgedrängt werden sollte, die Kräfte des Widerstandes und des Festhaltens an meiner Idee verdoppelten und verdreifachten. Noch mehr als bisher wandte ich all meine Freizeit an die Seiltänzerei, noch verbissener (=acharné) und zäher trainierte und übte ich. Und all das heimlich! Mein Weg zur Arbeitsstätte führte nämlich durch einen Wald, und dort spannte ich an einem verborgenen Plätzchen mein Seil zwischen zwei Bäume. Die Folge war, dass ich schnell weitere ungeahnte Fortschritte machte und mich bald als ein “Meister” fühlte. Eine weitere Folge allerdings war auch, dass ich im Laufe eines Jahres noch mehrmals die Lehrstelle wechselte und im Verwandtenkreise als ein “hoffnungsloser Fall” betrachtet zu werden begann, über den man bedauernd die Achseln zuckte. Nicht so von meinen guten Eltern, die eine unendliche Geduld mit mir an den Tag legten und die Hoffnung nicht aufgeben wollten, dass trotz allem aus mir noch etwas Ordentliches Werden würde. Diese Hoffnung hat sie denn auch, wenn freilich auch in anderer Hinsicht, nicht betrogen.
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Ce que j'avais espéré (en silence), c’est qu’ils me retirent de l’apprentissage et me donnent la liberté de prendre le chemin de l'art …. Cela ne devait pas se réaliser ; je changeais seulement le lieu d'enseignement, avec le succès que déjà après un court temps l’ancien état revenait. Aucun avertissement et aucune menace n'aidait!
C’était comme si, je devais être repoussé par le chemin que je m'étais présenté à moi-même, qui doublaient des forces de la résistance et de la fixation à mon idée et triplaient.
Encore plus que jusqu'à présent, je passais tout mon temps libre à la corde, plus acharné et plus dur, je m'entraînais et m’exerçais. Et tout cela en secret! Mon chemin vers mon lieu de travail passait en effet par une forêt, c’est là-bas que j’ai tendu (sur une petite place) ma corde entre deux arbres. La conséquence, c'est que j’ai fait rapidement d’énormes progrès, et que je me sentais un peu comme un "maître". Une autre conséquence a été tout aussi que je fut obligé de changer au cours de l’année, à plusieurs reprises, de place d'apprentissage et fut considéré comme un "cas désespéré" Pour mes bons parents, d'une infinie patience avec moi dans les jours qui ont présenté et ne voulaient pas abandonner l'espoir que, malgré tout, il était possible de faire quelque.
Cet espoir n’a pas été trompé.
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Bevor sie in Erfüllung gehen sollte, musste ich ihnen allerdings einen argen Schmerz bereiten, musste ich den Vorwurf der Undankarbeit auf mich laden und mich in offenen Gegensatz zu allem bringen, was die Welt meines Elternhauses ausmachte und bis dahin selbst meine Welt gewesen war. Denn obgleich ich bei einem tollkühnen Kletterversuch von einem Baum gestürzt war und mir dabei das Rückgrat verletzt hatte, so dass ich wochenlang in Gips liegen musste, wurde eines Tages, wieder hervorgerufen durch einen Zirkus, die Sehnsucht nach diesem Leben in mir so übermächtig, dass ich kurz entschlossen mein Bündel schnürte, in dem sich als wichtigster Bestandteil ein Drahtseil befand, und bei Nacht und Nebel das Elternhaus verließ, dem Ruhm, der Ehre, dem Erfolg, dem Abenteuer und damit der Erfüllung meiner Sehnsucht entgegen !
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Avant qu'elle doive se réaliser, je devais les préparer, cependant, une douleur, je devais prendre sur moi les reproches de l’ingratitude et apporter dans le contraire tout ce qui faisait le monde de ma maison familiale et avait été jusque là : mon monde.
Car bien que j'étais tombé durant essai d’un super audacieux grimpé sur un arbre et m'étais blessé à la colonne vertébrale si bien que je devais me trouver pendant des semaines entières dans un plâtre, il viendrait le jour, la nostalgie de cette vie si puissant que je décidais mon paquet trottait dans lequel comme l'élément le plus important un filin d'acier se trouvait, et dans la nuit et le brouillard quittait la maison familiale, pour la gloire, l'honneur, le succès, et l'aventure et avec cela l'accomplissement vers ma nostalgie!-
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Auf Frankreichs Landstrassen und Boulevards |
Sur les routes de France et boulevards |
Der erste Schritt hinaus in die von Abenteuern umwitterte Welt war getan. Doch wie weiter? Da stand ich nun am ersten Kreuzweg meines jungen Lebens, von Plänen bis obenhin angefüllt, doch schließlich und endlich noch ein rechtes Kind mit meinen 16 Jahren, und musste mich entscheiden, wohin ich mich wenden sollte. In meinem Nacken saß die Angst, dass die Eltern die Polizei alarmiert haben konnten, und so sah ich mich in den ersten Tagen und Nächten meiner einsamen Wanderung im Geiste dauernd verfolgt und bedroht von den Hütern des Gesetzes. Gegen diese Angst half nur ein Mittel: Heraus aus Deutschland! War erst einmal die Grenze überschritten, dann konnte mir die deutsche Polizei gestohlen bleiben, und so wandte ich mich nach dem Westen, nach Frankreich, damals das Ziel so vieler jugendlicher Ausreißer und Abenteurer, freilich auch so mancher anderer, die allen Grund hatten, den Staub ihres deutschen Vaterlandes von ihren Füssen zu schütteln, um “drüben” unterzutauchen.
In Belfort sollte es sich zum ersten Male erweisen, ob meine Kunst schon weit genug gediehen war, um mich zu ernähren. Denn darüber bestand bei mir kein Zweifel, dass ich um jeden Preis so bald wie möglich den Weg ehrlichen Geldverdienens beschreiten musste, wenn meine Wanderungen in die Welt keine kurze Episode sein und wegen Landstreicherei nicht schon bald hinter schwedischen Gardinen enden sollte. So spannte ich denn kurzerhand mein Drahtseil auf den Strassen und Plätzen Belforts von Baum zu Baum und produzierte mich, Gemessen an dem, was ich später unter Seilläuferei zu verstehen gelernt habe, waren meine damaligen Leistungen zwar noch recht bescheiden, doch immerhin schon so, dass sie die Aufmerksamkeit der Passanten erregten, wozu auch wohl meine Jugend beigetragen haben mag. Jedenfalls blieb der finanzielle Erfolg nicht aus, verdiente ich täglich doch zwanzig, ja auch dreißig und noch mehr Franc, die mir in Gestalt von Sou‑Münzen zugeworfen wurden. Zehn‑ bis fünfzehnmal wechselte ich am Tage mein Tätigkeitsfeld, und bald gehörte ich zu den gewohnten Erscheinungen im Straßenbilde von Belfort. Das ging zwei Monate so fort, und in dieser Zeit hatte ich mir eine nette Summe zusammengespart, so dass ich daran denken konnte, meine Wanderung fortzusetzen, jetzt aber gestützt auf Barmittel. Ich brach also meine "Zelte" in Belfort ab und durchquerte Frankreich in allen vier Himmelsrichtungen, spannte mein Drahtseil in Lyon so gut auf wie in der Hafenstadt Marseille oder Bordeaux, und fand überall mein Publikum, damit aber auch mein Auskommen. Denn was hatte ich denn für Unkosten? Die Bäume an den Boulevards und Plätzen standen mir vollkommen kostenlos zur Verfügung, die Reklame besorgte ich selbst, indem ich mit meinem mangelhaften Französisch die Passanten anrief und um "Attention" bat.
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La première étape dans le monde des aventures était faite. Mais comment aller plus loin ? Maintenant je me trouvais au premier carrefour de ma jeune vie, rempli de plans, mais, finalement, je n’étais qu’un enfant avec mes 16 ans, et devais me décider où je devais m'adresser.
Dans mon dos, il y avait la peur que les parents aient alarmés la police, et ainsi je voyais les premiers jours et nuits de ma randonnée solitaire un esprit poursuivant continuellement et menaçant des gardiens de la loi.
Contre cette peur il n’y avait qu’un moyen : aller hors de l'Allemagne! Si la frontière était dépassée, la police allemande restera hors de portée, et ainsi j’allais vers ouest, en France. A l'époque c’était le but de beaucoup de jeunes fugueurs et aventuriers, de tant d’autres qui avaient toutes raisons de secouer la poussière de sa patrie allemande de ses pieds pour plonger "de l'autre côté".
C’est à Belfort, que devait se révéler pour la première fois si mon art avait progressé assez pour me nourrir. Car aucun doute n’existait chez moi. Je devais prendre à tout prix le plus tôt possible le chemin d’un salaire honnête afin que mes randonnées dans le monde ne doivent pas finir en un court épisode (à cause de vagabondage) derrière les barreaux.
Ainsi je tendais donc immédiatement mon filin d'acier dans les rues et les places de Belfort d'arbre en arbre et me produisais. Comparé à ce que j'ai appris plus tard, ma performance de funambule était à cette époque-là modeste, certes, mais, cependant, elle excitait déjà l'attention des passants à quoi aussi, ma jeunesse peut avoir contribuée.
En tous cas le succès financier ne manquait pas d'arriver, je gagnais chaque jour, vingt, trente et encore plus de francs qui m'étaient jetés sous la forme de pièces de monnaie. Dans la journée 10 à 15 fois, je changeais mon champ d'activité, et bientôt, je faisais partie des phénomènes habituels dans l'image de rues de Belfort. Cela durait t deux mois, et durant cette période j’avais économisé une gentille somme si bien que je pouvais penser continuer ma randonnée, maintenant de manière soutenue avec ces liquidités. Je démontais ma "tente" de Belfort et traversais la France dans tous les quatre points cardinaux, montais mon filin d'acier à Lyon ou dans les villes portuaires de Marseille ou Bordeaux, je trouvais partout mon public, avec cela fut mon moyen d'existence. Car qu'est-ce que j'avais donc pour dépenses ? Les arbres des boulevards et des places étaient totalement gratuit, je procurais moi-même la publicité car j'appelais avec mon mauvais français les passants et demandais leur "attention".
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In Bordeaux war es, wo ich zum ersten Male mit der Welt des Zirkus in unmittelbare Berührung kam. Ach, es war nur eine jener kleinen herumziehenden "Kunstarenen", deren gesamtes Personal zumeist aus den Mitgliedern der mehr oder minder zahlreichen Familie und deren Tierpark, gewöhnlich aus einem altersschwachen Löwen, einem abgetriebenen Gaul, der als Wagen‑ und Manegenpferd dienen muss, einem Affen sowie einem in Ehren ergrauten Esel besteht. Mich aber dünkte sie die Eingangspforte in die große Welt der zirzensischen Kunst, vor der ich schon seit langem mit klopfendem Herzen gestanden und darauf gewartet hatte, dass sie sich vor mir auftun würde, um mich mit Ehre und Ruhm zu überhäufen.
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C’était à Bordeaux, que j'ai eu pour la première fois un contact direct avec le monde du cirque. Ah, ce n’était que l'une de ces petites "arènes" vagabondant dont la totalité du personnel se composait la plupart du temps des membres de la même famille (nombreuse) et de son parc d'animaux, habituellement un lion âgé, un unique canasson, qui doit servir pour la voiture et comme cheval de manèges, un singe ainsi qu'un âne grisonnant.
Pour moi cependant, cela représentait la porte d'entrée dans le grand monde de l'art du cirque devant lequel mon coeur frappait et que j’avais attendu qu'elle s'ouvre à moi pour me charger en honneur et en gloire.
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Mit einer Lüge begann es! |
Cela commençait par un mensonge! |
Um sie durchschreiten zu können, musste ich sogar zu einer Notlüge meine Zuflucht nehmen, indem ich mich dreist und gottesfürchtig als Turmseilläufer ausgab, obgleich ich mein Drahtseil bis dahin nicht höher als einen Meter über das Straßenpflaster ausgespannt hatte.
Woher ich den Mut nahm, diese, artistische Hochstapelei zu begehen, ist mir später selbst ein Rätsel gewesen, doch hat sie ganz zweifellos dazu beigetragen, dass ich gewissermaßen gewaltsam auf das Gebiet der Turmseilkunst verwiesen wurde, dem ich dann mein ganzes Leben widmen sollte. Und das kam so: Der Herr "Direktor" der Arena hatte mich nur unter der Bedingung angenommen, dass ich noch am ersten Abend das 20 Meter hohe Turmseil besteigen und auf ihm meine Künste zeigen würde, denn er brauchte irgendeine neue Sensation, um das Publikum wieder anzulocken und damit der bedrohlichen Ebbe in der Kasse abzuhelfen. Andernfalls wäre der altersschwache Löwe ernstlich in seiner Weiterexistenz gefährdet gewesen und auch der Gaul hätte mangels jedweder Haferration keinen einigermaßen wirkungsvollen Linksgalopp mehr zustande gebracht. Damit aber wäre das gesamte Unternehmen aufgeflogen und für mich der Eintritt in die Traum- und Zauberwelt des Zirkus, wie ich sie vor mir sah, wieder einmal in weite Fernen gerückt worden. Es war also letztlich nur Selbsthilfe, wenn ich dem Wanderzirkus half, selbst auf die Gefahr hin, dass mein Debut als Turmseilläufer einem Eklat enden würde. Denn ganz Wohl war mir bei dem Gedanken an den bevorstehenden Abend nicht in meiner Haut. Ich hatte jedoch A gesagt und musste nun auch B sagen.
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Afin de pouvoir les (portes) traverser, j'ai même eu recours à un pieux mensonge malgré la crainte de Dieu, en me présentant comme funambule, bien que mon filin d'acier jusque là ne dépassait pas un mètre au-dessus des routes.
D'où j’ai pris le courage de commettre ceci, fut même un mystère pour moi encore plus tard, mais il a concouru incontestablement à ce que je sois renvoyé en quelque sorte dans le monde de l'art auquel je devais consacrer alors ma toute vie.
Et cela venait ainsi : Monsieur le "directeur" de l'arène m'avait accepté seulement à la condition que je monte sur le câble à une hauteur de 20 mètres dès le premier soir et lui montrerait mes capacités, car il avait besoin d’une nouvelle sensation pour attirer le public et remédier en cela à la marée basse menaçante de la caisse.
Sinon, le lion âgé aurait été sérieusement mis en danger dans son existence et le cheval n'aurait plus rien apporté faute de manque de ration d'avoine … aucun galop efficace.
Avec cela c’est la totalité de l'entreprise qui se serait envolée et aurait repoussé pour moi l'entrée du monde de rêve et de magie du cirque, comme je les voyais devant moi-même, une fois de plus dans le lointain. C’était finalement seulement un effort personnel, si j'aidais le cirque ambulant, même au danger que mon début en tant que funambule finirait en un éclat. Le bien-être n’était pas dans ma peau. J'avais dit A et devais dire maintenant aussi B.
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Der Herr Direktor hatte im übrigen richtig spekuliert: Die Ankündigung der neuen artistischen Sensation hatte ihre Wirkung nicht verfehlt und die kleine Arena wies einen überraschend guten Besuch auf, als der Abend hereinbrach und damit für mich die Große Bewährungsprobe nahte. Himmel noch einmal, als ich so am Fuße des Mastes stand und meine Augen hinaufwanderten in die luftige Höhe, auf der ich mich in wenigen Minuten produzieren sollte, da überkam mich doch ein leises Gefühl des Unbehagens, wohl auch der Reue, mich so leichtfertig als Turmseilkünstler ausgegeben zu haben. Aber lange konnte ich solchen Gedanken nicht nachgehen, denn schon sagte der Herr Direktor meine Nummer an und ich musste auftreten. Langsam, mit erzwungener Gelassenheit, stieg ich die Strickleiter empor zum Seil. Kleiner und kleiner wurde die Arena unter mir, die Köpfe der Zuschauer schmolzen zu winzigen Pünktchen zusammen. Über mir wölbte sich ein wolkenloser, strahlender Himmel, an dem die Sonne als glühender Ball zur Rüste ging. Würde ich sie wohl morgen früh noch aufgeben sehen? Sollte mein Debut zugleich auch das Ende meiner erträumten Laufbahn sein? So stürmte es durch mein Hirn, während ich prüfend das Seil maß, das wie eine gierige Schlange vor mir ausgestreckt lag. Unter mir gähnte die Tiefe, bodenlos, so schien es mir, denn kein Netz bot mir Schutz, wenn ich erst einmal das Podest verlassen und meinen Fuß auf das leise schwankende Seil gesetzt hatte. Kann man es mir verdenken, dass ich diesen Augenblick von Minute zu Minute hinausschob, die Zeit durch allerhand überflüssige Vorbereitungen, durch die das Publikum in eine nur um so größere Spannung versetzt wurde, zu dehnen versuchte?
Ach, das Leben sollte für mich ja erst beginnen! Ich hing an ihm mit allen Fasern meines Jungenherzens, und am liebsten wäre ich wohl von dem Mast wieder heruntergeklettert und hätte mich still und leise davongemacht, zurück auf mein bescheidenes Drahtseil zwischen den Boulevardbäumen von Lyon oder Marseille. –
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Monsieur le directeur avait bien spéculé: L'annonce de la nouvelle sensation artistique n'avait pas manqué son effet et la petite arène montrait une visite importante, quand le soir s’inonda et qu’approcha pour moi la grande épreuve.
Le ciel encore une fois, quand je me trouvais ainsi au pied du mât et mes yeux allaient dans la hauteur aérienne, sur laquelle je devais me produire dans quelques minutes, là me saisissait un sentiment de malaise, bien, également de repentir de m'avoir présenté autant à la légère comme funambule. Mais, je ne pouvais pas suivre longtemps de telles pensées, car monsieur le directeur annonçait déjà le numéro que je devais jouer. Lentement, avec un calme forcé, je montais les échelles de corde vers le haut du câble. Sous moi, l'arène devenait de plus en plus petite, les têtes des spectateurs fondaient en minuscules petits points. Sur moi se formait un ciel sans nuages, rayonnant, auquel le soleil allait comme une balle rouge. Est-ce que je le verrais encore, demain matin?
Est-ce que mon début devait être en même temps aussi la fin de ma carrière? Ainsi cela se précipitait dans mon cerveau pendant que j’examinais le câble qui se trouvait comme un serpent avide devant moi de manière tendue. Sous moi la profondeur bâillait, insondable, il me semblait, car aucun filet ne m'offrait de protection, si j'avais quitté tout d'abord l'estrade et avais mis mon pied sur le câble doucement oscillant. Peut-on m’en tenir rigueur si je remettais ce moment de minute en minute, le temps par les préparations superflues, par lesquelles le public était déplacé dans seulement la tension plus grande?
Ah, la vie devait seulement commencer pour moi! Je lui pendais avec toutes les fibres de mon coeur, et je serais bien volontiers encore descendu du mât et aurais décampé calmement et en douceur, en arrière sur mon modeste filin d'acier entre les arbres des boulevards de Lyon ou Marseille.-
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Ein leiser Zuruf von unten ließ mich in die Wirklichkeit zurückkehren. Der Herr Direktor war es, dem mein Zögern aufzufallen schien und der für seine Sensation fürchtete.
Sollte er mich für einen eitlen Prahler halten, sollten die Menschen da unten, die erwartungsvoll in die Höhe starrten mich statt mit Beifall und Jubelrufen mit Hohn und Spott überschütten? Nein und tausendmal nein! Und schon setzte ich vorsichtig den rechten Fuß auf das Seil, während im gleichen Augenblick die Musik einen flotten Marsch intoniert, ziehe den linken nach und, o Wunder, es geht! Mit einer Leichtigkeit und Sicherheit, als ob ich in meinem ganzen Leben nichts anderes getrieben hätte, als 20 Meter über der Erde auf einem schwankenden Seil dahinzugleiten, überquere ich die gähnende Tiefe, kehre um bis zur Mitte, lege mich auf den Rücken, mache einen Salto rückwärts, ganz wie ich es auf meinem Drahtseil getan hatte, und fühle mich plötzlich so "heimisch", dass ich alle Vorsicht außer acht zu lassen beginne und erst durch einen warnenden Zuruf des Direktors auf die Gefährlichkeit meiner Situation wieder aufmerksam gemacht werde.
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Une acclamation venant d'en bas me fit revenir à la réalité. C’était monsieur le directeur qui avait vu mon hésitation et craignait pour sa sensation.
Devait-il me prendre pour un fanfaron vaniteux, est-ce que les gens devaient là en bas, plein d'espoir regardant fixement vers le haut partir au lieu avec des applaudissements et jubilation avec la dérision et moquerie ? Non et mille fois non! Et déjà, je mettais prudemment le pied droit sur le câble, pendant qu’au même moment la musique débutait une marche, j’avance le pied gauche et, o miracle, cela va! Avec une légèreté et assurance comme si je n'avais rien fait d'autre de toute ma vie, je glissais 20 mètres au-dessus du sol sur un câble oscillant. je traverse la profondeur bâillante, me retourne au milieu , me couche sur le dos, fait un Salto arrière, tout comme je l'avais fait sur mon filin d'acier, et me sent tout à coup "comme chez moi" que je commence à négliger toute prudence et c’est attiré par une cri du directeur me mettant en garde que je fais attention à ma dangereuse situation.
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Meine Nummer ist beendet. Während ich vom Mast herniedergleite, brandet der Beifall zu mir herauf, und lächelnd wie der Sieger nach der Schlacht lasse ich ihn noch geraume Zeit in der Arena um mich dröhnen (=résonner). Ja, ich war Sieger geblieben, nicht nur über die Tücke (=perfidie) des Objektes, über die Gefahr, über das Publikum, sondern auch vor allem über mich selbst! Der kurze, aber schwere Kampf, den ich in schwindelnder Höhe mit mir allein auszutragen hatte, sollte die Entscheidung über mein ferneres Leben bringen, denn aus ihm ging ich sieghaft als Turmseilläufer hervor, der ich fortan war und blieb.
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Mon numéro est terminé. Tandis que je descendais du mat, montaient les applaudissements jusqu’en haut, et souriant comme le vainqueur après la bataille, je reste encore quelque temps dans l'arène. Oui, j'étais vainqueur, et pas seulement sur la perfidie de l’objet, sur le danger, sur le public, mais aussi et surtout sur moi-même! Le court, mais lourd combat que j’avais mené allait donner la décision concernant ma vie future, car à partir de là, je suis allé en tant que funambule vainqueur, que j'étais désormais et restais. |
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Meine Laufbahn zwischen Himmel und Erde hat begonnen!
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Ma carrière entre le ciel et la terre a commencé!
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Der kleinen Arena aber blieb ich lange Zeit in guten und auch schlechten Tagen treu, ihr Direktor wurde mein Partner auf dem Turmseil und selbst ein Unfall, durch das Lösen des Seiles verursacht, wobei ich zwar mit dem Schrecken davonkam, der Direktor indes in die Tiefe stürzte und nur mit knapper Mühe und Not dem Tode entging, vermochte die Bande nicht zu zerreißen, die mich an dieses kleine bescheidene Unternehmen knüpften.
Ich beschränkte mich auch nicht auf die Seilläuferei allein, sondern hatte den Kreis meiner artistischen Darbietungen durch Übungen am Trapez erweitert, mich sogar der Zauberei zugewendet und schließlich und endlich auch noch Kraftleistungen in mein Programm aufgenommen, indem ich Steine mit der bloßen Faust zerschlug. So war ich allmählich zu einem All‑Round‑Artisten geworden, der für den Zirkus eine zugkräftige Nummer darstellte. Und doch schlug eines Tages die Abschiedsstunde. Der Grund: des Direktors Töchterlein! Was sollte ich junger Dachs denn mit einem Mädchen, einer Frau? Mein Sinn stand nach anderen Dingen. In mir brannte ein unbändiger Ehrgeiz, es in meinem Berufe zu etwas zu bringen. Und so sagte ich denn dem Direktor samt seiner verliebten Tochter kurz entschlossen Lebewohl, nahm weine Ersparnisse, die nicht gering waren, und wandte mich dem lockenden Ziel meiner ehrgeizigen Pläne zu: der französischen Hauptstadt Paris. Dort wollte und sollte ich mein Glück machen!
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Mais je suis resté longtemps fidèle à la petite arène, dans les bons et les mauvais jours, son directeur est devenu mon partenaire sur la corde de la tour et même un accident causé par le relâchement de la corde, dans lequel je me suis échappé avec frayeur, mais le directeur est tombé dans les profondeurs et n'a échappé à la mort que par la peau des dents, n'a pas pu briser les liens qui me liaient à cette petite et modeste entreprise.
Je ne me limitais pas non plus à être funambule, mais avais élargi le cercle de mes présentations artistiques par des exercices au trapèze, m'étais tourné même vers la magie et avais pris, finalement encore des prestations de force dans mon programme en cassant des pierres seulement avec le poing.
Ainsi j'étais devenu graduellement un artiste All-Round qui représentait pour le cirque un numéro important. Et, pourtant, vint un jour l'heure du départ. La raison : la fille du directeur! Qu'est-ce que je devais faire jeune blaireau avec une fille, une femme ?
Mon sens se trouvait après les autres choses. Dans moi une ambition pétulante brûlait l'apporter dans ma profession à quelque chose. Et ainsi je disais donc au directeur avec sa fille tombée amoureuse brièvement de manière décisive l'adieu, prenait pleure des économies qui n'étaient pas petites, et me tournait vers le but attirant de mes plans ambitieux : la capitale française Paris. Là je voulais et devais faire mon bonheur!
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Paris ‑ Tor zum Weltruhm
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Paris - porte de la gloire du monde |
Mein Glück? Ja, was verstand ich wohl damals darunter? Erblickte ich es im materiellen Besitz? Ach was, Geld besaß ich genug, mehr jedenfalls als ich für mein anspruchsloses Leben brauchte. Frauen, Liebe? Beiden war ich ja gerade entflohen. Nein, mein Glück sah ich damals einzig und allein in dem beruflichen Erfolg, in dem künstlerischen Ruhm und in den Ehren, die mir die Welt der Arena zu bieten hatte. Zu ihm aber führte, so glaubte ich damals, der Weg einzig und allein über Paris, die glänzende Seinestadt, das Eldorado für die Artisten der Welt.
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Mon bonheur ? Oui, qu'est-ce que je comprenais, à l'époque par cela ? Est-ce que je l'apercevais en possession matérielle ? Ah, je possédais plus d’argent, en tous cas que j’en avais besoin pour ma modeste vie. Les femmes, l’amour ? Les deux je m'en étais justement enfui. Non, à l'époque, je voyais mon bonheur uniquement dans le succès professionnel, dans la gloire artistique et dans les honneurs que le monde de l'arène avait à m'offrir.
Je croyais que le chemin qui y menait était Paris, la brillante ville de la Seine, l’Eldorado pour les artistes du monde
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In Paris aufgetreten zu sein, bedeutete einen Freibrief für die Zirkusse und Varietés des ganzen Erdballs, öffnete einem die Direktionszimmer diesseits und jenseits des großen Teiches. So wirbelten die Gedanken und Zukunftshoffnungen in mir durcheinander, als ich an einem feuchtkalten Januartag des Jahres 1908 in der Seine‑Metropole eintraf und in einem bescheidenen Hotel abstieg. Doch schon der nächste Morgen sollte mir eine arge Enttäuschung bringen, die mich zwar hart traf, aber mein Selbstbewusstsein nicht zu erschüttern vermochte. Denn was ich konnte, das wusste ich seit jenem erzwungenen Debut auf dem Turmseil Im kleinen Wanderzirkus zu Bordeaux nur zu genau. Was ich aber noch nicht wusste und worüber mir der nächste Morgen Aufklärung geben sollte, das war die Tatsache, dass es nicht genügt von seinem eigenen Können und Wert überzeugt zu sein, sondern dass auch andere davon überzeugt sein müssen, wenn man deren Unterstützung und Hilfe in Anspruch nehmen will. Doch zur Sache:
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Avoir joué à Paris, signifiait carte blanche pour le cirque et les variétés de tout le globe terrestre, ouvrait les pièces de direction de ce côté-ci et de l'autre côté du grand océan. Ainsi les pensées et les espoirs futurs tourbillonnaient en moi dans un désordre, quand je suis arrivé un froid jour de janvier 1908 dans la métropole et descendais dans un modeste hôtel.
Mais déjà le prochain matin devait m'apporter une déception, certes dure, mais qui n'était pas capable d'ébranler ma conscience.
Car ce que je pouvais faire, je savais depuis le début sur le câble dans le petit cirque ambulant à Bordeaux. Ce que je ne savais pas encore cependant et qui le prochain matin devait me donner l'éclaircissement, c'était le fait que d'être convaincant ne suffie pas mais qu'aussi les autres doivent en être convaincus, si on veut revendiquer son soutien et aide. Mais revenons à nos moutons :
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Nach einer Nacht voller Unruhe, wilder Träume und sich jagender Gedanken machte ich mich am nächsten Morgen fertig, um einen bekannten Zirkusagenten aufzusuchen. Was ich an wirkungsvollen Photos und Plakaten von mir zur Verfügung hatte, packte ich ein, kleidete mich mit besonderer Sorgfalt an, und in der eleganten französischen Hauptstadt nicht als “Provinzler” zu erscheinen, und machte mich auf den Weg, überzeugt davon, dass es nur weniger Worte mit dem Agenten bedürfen würde, um sofort für einen der großen Zirkusse oder eines der führenden Varietés abschließen zu können. Denn schließlich war ja mein Name in Bordeaux und all den anderen Städten, wo ich mit dem Wanderzirkus aufgetreten war, hinreichend bekannt geworden, so dass ich erwarten durfte, dass er auch bis an die Ohren des Agenten gedrungen war, dessen Pflicht es ja meiner Meinung nach war, sich über die aufgehenden Sterne am Artistenhimmel zu informieren, auch wenn ihre ersten Strahlen zufällig einmal nicht auf die Avenuen und Boulevards der Seine‑Stadt fielen.
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Après une nuit pleine agitation, de rêves sauvages et de pensées vagabondes, je me suis préparé le lendemain matin pour rendre visite à un agent de cirque connu. Ce que j'avais de photos efficaces et d’affiches à disposition, j'emballais, et m'habillais avec un soin particulier afin de ne pas apparaître dans l’élégante capitale française comme un "provincial", et je pris le chemin, convaincu qu'il ne faudrait que peu de mots avec l'agent pour pouvoir conclure avec un grand cirque ou l'une des principales variétés.
Car, finalement, mon nom était devenu connu à Bordeaux et toutes les autres villes, où j'avais joué avec le cirque ambulant, si bien que je pouvais attendre qu'il soit arrivé jusqu'aux oreilles de l'agent dont le devoir était de s'informer des étoiles montantes au ciel des artistes bien que ses premiers rayons ne tombent pas par hasard une fois sur les avenues et les boulevards.
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Doch welche Enttäuschung wartete meiner! Zwar begegnete mir der Agent mit der typischen französischen Liebenswürdigkeit, ließ sich auch herbei, meine Photos und Plakate eines flüchtigen Blickes zu würdigen, dann aber, als ich mein Anliegen, mir ein Engagement zu vermitteln, vorgebracht hatte, hatte er für mich nur ein bedauerndes Achselzucken übrig: "Camilio Mayer? Kenne ich nicht! Habe den Namen noch niemals gehört! Tut mir leid, kann für Paris nur Artisten mit bekannten Namen vermitteln, nur "Große Nummern" managen. Leben Sie wohl, mein Herr! Sie sehen, ich habe noch sehr viel zu tun!"
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Mais quelle déception ne m’attendait pas! Certes, l'agent avec l'amabilité typiquement française me rencontrait, regardait aussi mes photos et affiches d'un regard fugitif, mais lorsque j'avais énoncé ma demande, afin de me procurer un engagement, il n’avait pour moi qu’un haussement d'épaules: "Camilio Mayer ?
Je ne connais pas! Je n’ai jamais entendu ce nom encore! Je suis désolé, mais à Paris je ne sers de médiateur que pour des artistes connus, afin de gérer des « grand numéro ». Vivez bien, monsieur ! Vous voyez, j’ai encore beaucoup à faire! "
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Im ersten Augenblick war es mir, als wenn mir jemand mit einer Keule einen Schlag vor den Kopf versetzt hätte. Das also war der Erfolg meines heißen Bemühens, meines unablässigen Strebens, es auf meinem Gebiete zu etwas zu bringen, dass mir hier von einem "Fachmann" bestätigt wurde, ich sei für ihn überhaupt nicht da, sei ein namenloses Nichts, das nicht wert sei, vor dem verwöhnten Pariser Publikum aufzutreten. Sollte wein Traum vom Weltruhm schon ausgeträumt sein? Sollte der Sprung in die französische Metropole ein Sprung ins Ungewisse, ins Nichts gewesen sein? War mein Platz nur in der Provinz, nur auf den Rummelplätzen der Kleinstädte, nur in den Arenen der Wanderzirkusse?
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Au premier moment, il me semblait, comme si quelqu'un m’avait tapé un coup avec une massue. C'était le succès de mes efforts, ma poursuite continue d'apporter quelque chose qui était confirmé ici par un "professionnel", je ne suis pas du tout là pour lui, ne fut qu’un rien, un sans nom qui ne valait rien pour jouer devant le public parisien gâté.
Etait-ce la fin de mon rêve de gloire mondiale ? Etait-ce rien le saut dans la métropole française qu’un saut dans l'incertain,?
Est-ce que ma place était seulement en province, seulement sur les champs de foire des petites villes, seulement dans les arènes de cirques itinérants? |
Nein, so schnell gab ich mich nicht geschlagen! Wer war denn dieser Agent? War er allwissend, musste er es sein? War er der "liebe Gott", der alles sah und hörte, was am Artistenhimmel vor sich ging? Zum Teufel, nein! Er war ein Geschäftsmann, ein gerissener obendrein, der nichts als seine Provision und Vermittlungsgebühren im Auge hatte und dabei möglichst kein Risiko eingehen wollte. Eine "große Nummer", einen bekannten Namen managen, das ist freilich eine glattere Sache, ein ungefährlicheres Geschäft, als einem aufstrebenden Könner behilflich zu sein, den Anschluss an die "Kanonen" der Artistik zu finden und aus dem Meere der Namenlosigkeit aufzutauchen.
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Non, si vite, je ne m'avouais pas battu! Qui était donc cet agent ? Etait-il si savant? Etait-il ce "cher Dieu" qui voyait tout et entendait tout ce qui allait au ciel des artistes?
Au diable, non! Il n’était rien de plus qu’un homme d'affaires, qui ne voulait prendre que sa commission et courir aucun risque.
Un "grand numéro", un nom connu, c'est, une chose sans danger alors que d'aider un champion plein d'avenir à trouver la correspondance aux "canons" des artistes et émerger de la mer de l'anonymat.
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Meine ganze Wut und Enttäuschung schrie ich dem anmaßenden Agenten ins Gesicht. Viel verstanden wird er zwar nicht haben, denn mein Französisch war damals noch überaus bescheiden und die meisten “Liebenswürdigkeiten” warf ich ihm deshalb in meiner Muttersprache an den Kopf. Dann griff ich empört und doch im tiefsten Innern verletzt in meinem Künstlerstolz nach meinen auf dem Tisch verstreut liegenden Photos und Plakaten, stülpte meine funkelnagelneue Melone auf den Kopf und verließ ohne Gruß das Zimmer, nicht ohne dem Agenten als letzten Trumpf die Worte hingeworfen zu haben, dass ich meinen Weg auch ohne ihn zu finden wissen würde. Und diese Worte glaube ich vor wir selbst eingelöst zu haben!
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Je criais toute ma fureur et déception à l'agent présomptueux. Il n’a certainement pas tout compris, car à l'époque mon français était encore extrêmement modeste et les plus grandes "amabilités" je lui adressais (pour cette raison) dans ma langue maternelle.
Alors je saisissais de manière indignée et, en mon intérieur le plus profond blessé dans ma fierté d'artiste j’ai repris sur la table mes photos et mes affiches, mettait mon melon sur la tête et quittait la pièce sans le saluer, mais pas sans lui avoir jeté comme derniers mots que je trouverais mon chemin sans lui. |
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Über dem Löwenkäfig |
Au dessus de la cage aux lions
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Von den Agenten hatte ich, zunächst jedenfalls, die Nase voll. Immerhin hatte mir das Erlebnis mit dem Vermittler die Augen darüber geöffnet, dass ich in Paris so leicht keinen Anschluss finden würde, wenn ich mich nicht auf einen klangvollen Namen oder zumindest auf einen exotischen Nymbus berufen könnte. Und so entschloss ich mich, meine europäische Herkunft fürs erste einmal zu verheimlichen und mir ein exotisches Mäntelchen umzuhängen. Als ich mich deshalb an einem der nächsten Tage zu dem Direktor des großen Pariser Zirkus d'Hiver auf den Weg begab, um mich nach einem Engagement umzutun, machte ich aus mir einen Brasilianer, der mit der französischen Sprache auf ziemlichem Kriegsfuss stand, aber auch dieser Trick wollte bei dem Zirkusgewaltigen nicht verfangen. Für ihn war, genau wie für den Agenten am Vortage, einzig und allein ausschlaggebend, dass ich bisher noch keinen Namen in der internationalen Artistenwelt besaß, und ob ich auch meine Fähigkeiten mit der Beredsamkeit eines Pferdehändlers pries, der Herr Direktor blieb unerbittlich und wollte sich auf nichts einlassen. Mein Name war eben aus Brasilien noch nicht bis zu ihm gedrungen, wie er mir bedauernd zu verstehen gab, folglich könne er sich auf nichts einlassen.
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A propos des agents, j'en ai eu, tout d'abord, assez.. Après tout, j'ai eu l'expérience avec l'intermédiaire qui m'avait ouvert les yeux que je ne trouverais si facilement une correspondance à Paris, si je ne pouvais pas me référer à un nom ou au moins à un Nimbus exotique.
Et ainsi je me décidais de cacher mon origine européenne pour la première fois et d’enfiler un manteau exotique.
Quand quelques jours plus tard, je partis voir le directeur du grand cirque Parisien d'Hiver, afin d’y avoir un engagement, je fis de moi un Brésilien qui se trouvait avec la langue française sur le pied de guerre, mais ce truc ne voulait pas mieux fonctionner.
Pour lui, comme pour l'agent du jour précédent , je ne possédais jusqu'à présent pas encore de nom dans le monde international des artistes, et si je vantais aussi mes capacités avec l'éloquence d'un marchand de chevaux, monsieur directeur restait inexorable et ne voulait s'engager en rien.
Mon nom n'était pas encore venu du Brésil jusqu'à lui, et comme il voulait donc le faire comprendre en regrettant, il ne pouvait en rien s'engager.
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Da hatte ich es also wieder! Abermals stand ich vor dem Hindernis des Unbekanntseins, diesem Fluch aller Anfänger! Vergebens versuchte ich dem Direktor klarzumachen, dass ich ja erstmalig in Europa sei und ihm die Chance geben wolle, mich als erster herauszubringen. Aber auch das verfing nicht bei dem alten, erfahrenen Zirkusmann, der gelernt hatte, nur auf sichere Karten zu setzen. Und so ging ich denn aufs Ganze, indem ich mich anbot, am nächsten Vormittag eine Probevorstellung zu geben, um alle Zweifel über mein Können zu zerstreuen. Auch dieses mal schoss ich weit über das Ziel hinaus, genau wie damals in Bordeaux, und erklärte mich bereit diese in der Zirkuskuppel ohne Schutznetz über dem Löwenkäfig absolvieren zu wollen. Hier witterte der Direktor sofort und mit der Hellhörigkeit des ausgekochten Artisten die Sensation und er ging, wenn auch mit schlecht gespielter Gleichgültigkeit, auf meinen Vorschlag ein. Der nächste Morgen brach an und pünktlich zur festgesetzten Stunde fand ich mich in dem Zirkusgebäude ein, wo die Probenarbeit bereits in vollem Gange war. In der Manege war der Raubtierkäfig aufgebaut, in dem ein Dompteur eine prachtvolle Löwengruppe in der Arbeit hatte. Es waren hervorragende Exemplare darunter, freilich auch solche, die deutlich ihren Widerwillen zeigten, sich von einem Dompteur auf Postamente kommandieren oder zu einer Pyramide vereinigen zu lassen. Auf jeden Fall hatte der Mann im Käfig mit den Tieren keine leichte Arbeit, und während ich die Befestigung meines Seiles überwachte, drang unablässig das dumpfe Murren und unterdrückte Brüllen der Löwen zu wir herauf. Ein nicht gerade angenehmes Gefühl, sich zu sagen, dass ein Fehltritt einen mitten unter diese aufsässigen Raubtiere befördern und ihren furchtbaren Gebissen oder Pranken ausliefern könnte.
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Là j’y étais encore! De nouveau je me trouvais devant l'obstacle de l’inconnu, cette malédiction de tous les débutants! En vain j'essayais d'expliquer au directeur que je suis pour la première fois en Europe et qu’il fallait me donner la chance de sortir en premier. Mais là aussi cela ne faisait pas d'effet sur le vieil homme de cirque expert, qui avait appris à mettre seulement sur ses cartes en sécurité.
Et ainsi j'allais droit au but en lui proposant de donner une représentation d'essai la prochaine matinée pour disperser tout doute sur mes capacités.
Là aussi, je tirais directement au but, tout comme à l'époque à Bordeaux, et me disais près à aller dans la coupole du cirque sans filet de protection et au-dessus de la cage aux lions. Ici le directeur avait flairé immédiatement la sensation et il allait accepter, avec une indifférence mal jouée, ma proposition.
Le matin suivant arriva et exactement à l'heure fixée j'étais dans le bâtiment du cirque où les répétitions étaient déjà en pleine marche.
Dans le manège, il y avait la cage des carnassiers dans laquelle un dompteur avait un magnifique groupe de lion en plein travail. C’était d’excellents exemplaires dont, qui montraient distinctement leur répugnance à se faire commander par un dompteur pour aller sur des piédestaux ou se réunir en pyramide. En tout cas l'homme dans la cage n'avait pas un travail facile avec les animaux, et pendant que je surveillais la fixation de mon câble, les grognements sourds et les beuglements réprimés des lions montaient continuellement à nous.
Un sentiment pas très agréable de se dire qu'un faux pas puisse me transporter au milieu de ces carnassiers obstinés et me livrer à leur dentition ou pattes. |
Viel Zeit blieb mir aber nicht für solche Überlegungen, denn schon nahte der Direktor samt seiner Gattin, setzte sich in eine Loge, und nachdem sich fast das ganze Zirkuspersonal ebenfalls als sachverständiges Publikum eingefunden hatte, gab er das Zeichen, mit meinen Darbietungen zu beginnen.
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Il ne me restait cependant pas beaucoup de temps pour de telles réflexions, car déjà approchait le directeur avec son épouse, se mettait dans une loge, et après que presque tout le personnel du cirque soit également arrivé comme public expert, il donnait le signe de commencer ma présentation.
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Ich arbeitete mit der gleichen Ruhe und Sicherheit, die ich mir in meiner bisherigen Tätigkeit anerzogen hatte, unbeeindruckt von der Tatsache, dass unter mir ein Dutzend Löwenrachen auf mich warteten, und zwölf Paar Raubtieraugen auf mich gerichtet waren. Für mich gab es nur ein Paar Augen, die mich interessierten, da die jede meiner Übungen aufmerksam und kritisch verfolgten. Diese Augen aber gehörten dem Direktor, der, das konnte ich schon bald feststellen, von Minute zu Minute mehr in den Bann meiner Darbietungen geriet und aus seiner Begeisterung bald kein Hehl mehr machte. Das aber bedeutete für mich abermals einen großen Sieg, einen Sieg über die Voreingenommenheit und über den Fluch des Anfängers, unbekannt zu sein.
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Je travaillais avec le même calme et la sécurité que j'avais dans mon activité jusqu'à présent, il m’était indifféremment que sous moi une douzaine de gorges de lion m'attendaient, et que douze paires d’yeux de carnassiers me regardaient. Pour moi il y avait seulement une paire d'yeux qui m'intéressait, et suivait chacun de mes exercices avec attention et critique.
Ces yeux c’était ceux du directeur, cela je pouvais le constater, de minute en minute arrivait plus en direction de ma représentation et son enthousiasme ne faisait bientôt plus aucun secret. Cela signifiait pour moi de nouveau une grande victoire une victoire sur la prévention et sur la malédiction du débutant, d'être inconnu. |
Am Nachmittag sollte dann im Privatbüro des Direktors der Abschluss eines Engagementsvertrages erfolgen, durch den ich an das Ziel meiner Wünsche kommen sollte: in einem der bekanntesten Zirkusse der Weltstadt Paris auftreten zu können und mir damit den "Freibrief" für die internationale Artistik zu verschaffen.
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Dans l'après-midi devait suivre un contrat d'engagement, par lequel je devais venir au bout de mes désirs dans le bureau privé du directeur : pouvoir entrer dans le cirque le plus connu de la grande métropole de Paris et me procurer avec cela la "carte blanche" pour l'artiste international. |
Aber noch einmal türmte sich unversehens ein Hindernis auf, denn wer beschreibt mein Erstaunen, als ich beim Eintritt in das Direktionsbüro außer dem Direktor jenen vermaledeiten Agenten erblickte, mit dem ich wenige Tage zuvor den Zusammenstoss gehabt, und dessen Geschäftsräume ich in heller Wut verlassen hatte. Was wurde hier gespielt? Steckten der Direktor und der Agent unter einer Decke? Wollte man mich lediglich zum Narren halten? Schon wollte ich kurzentschlossen wieder umkehren, als einige aufklärende Worte des Direktors die Situation, die bereits verfänglich zu werden drohte, retteten; Der Agent war dem Zirkus vertraglich verbunden, und so durfte auch der Direktor selbst Engagements nur über den Agenten hinweg tätigen. Das war nun eine dumme Geschichte.
Konnte ich diesem Vermittler auch nur formell das Recht einräumen, über mein künstlerisches Schicksal und daraus sogar noch einen finanziellen Vorteil zu meinen Lasten ziehen nachdem er mich mit Hohn und Spott übergossen und mir meine künstlerische Bedeutungslosigkeit bescheinigt hatte? Um keinen Preis, und wenn darüber der Abschluss eines Vertrages in die Brüche gehen sollte.
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Mais encore une fois, un obstacle se dressait à l'improviste, comment décrire ma surprise, quand j'apercevais en entrant dans le bureau du directeur cet agent que j'avais quitté avec choc quelques jours auparavant.
Qu'est-ce qui était joué ici ? Est-ce que le directeur et l'agent cachaient sous une couverture ? Voulait-on me rendre purement fou ? Déjà je voulais faire demi-tour, lorsque certains mots du directeur éclaircissant la situation qui menaçait de devenir embarrassante ; l'agent était lié par contrat au cirque, et ainsi le directeur lui-même ne pouvait prendre des engagements qu’avec l'agent. Maintenant, c'était une histoire stupide. Pourrais-je même accorder formellement à cet intermédiaire le droit de décider de mon sort artistique et même en tirer un avantage financier à mes dépens après qu'il m'ait couvert de mépris et de ridicule et certifié mon insignifiance artistique ? Pas à n'importe quel prix, même si la conclusion d'un contrat devait se solder par un échec. |
Schon machte ich mich zum Gehen bereit, als der Direktor, den ich mit wenigen Worten über mein Erlebnis mit dem Agenten aufgeklärt hatte, einlenkte und sich bereit erklärte, mit mir auch ohne Mitwirkung des Vermittlers abschließen zu wollen. Es ging also doch ohne Formalien, wenn man nur hart blieb. Und so wurden wir auf der Grundlage einer Gage von täglich hundert Franc einig, ein Betrag, der alles überstieg, was ich mir selbst in meinen kühnsten Träumen zu erhoffen gewagt hatte. Die Provision an den Agenten übernahm der Direktor auf seine Kappe, nachdem ich mich beharrlich geweigert hatte, mit diesem unfreundlichen Herrn irgendwelche geschäftlichen Beziehungen anzuknüpfen.
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Déjà je me préparais à partir, quand le directeur que j'avais éclairé avec quelques mots sur mon expérience avec l'agent, faisait des concessions et lui-même déclarant être prêt à passer sans collaboration de l'intermédiaire.
Ça allait, pourtant, sans formalité, si on restait seulement dur. Et ainsi nous devenions d'accord, sur un montant d’une base d'un cachet de cent francs par jour qui dépassait tout que j'avais espérer dans mes rêves les plus audacieux.
Le directeur prenait en charge la commission de l'agent après que j'avais refusé continuellement d’attacher une quelconque relation d'affaires avec ce monsieur inamical.
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Drei Monate hindurch war ich die "Grosse Nummer" des Zirkus d'Hiver, drei Monate lang jubelten mir Abend für Abend Tausende von Menschen zu, wenn ich über dem Löwenkäfig meine tollkühnen Leistungen vollbrachte, mit zugebundenen Augen über das Seil fuhr und was ich sonst noch in mein Programm aufgenommen hatte. Kein Wunder, dass sich bald die Angebote der bekanntesten Zirkusse der Welt auf meinem Tische häuften, doch war ich vorläufig entschlossen, in Frankreich zu bleiben. Selbst ein verlockendes Angebot aus Amerika, das jeden anderen Artisten mit Stolz erfüllt hätte, vermochte mich von meinem Entschluss nicht abzubringen.
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Pendant trois mois , j’ai été le "grand numéro" du cirque d'Hiver. Pendant trois mois des milliers de gens m'acclamaient soir après soir, lorsque j'accomplissais ma performance téméraire au-dessus de la cage aux lions, allais les yeux attachés sur le câble et encore ce que j'avais mis dans mon programme.
Il n'est donc pas étonnant que bientôt les offres des plus grands cirques du monde arrivaient sur ma table, mais j'étais déterminé à titre provisoire, à rester en France. Même une offre séduisante de l'Amérique qui aurait rempli tout autre artiste avec fierté, n’était capable de me détourner de ma décision.
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Ich war und blieb auch in meinen weiteren Engagements der “Brasilianer” Camilio Mayer, der Verächter des Todes auf dem Hochseil über dem Löwenkäfig, denn gerade diese Situation, die ich eigentlich nur inszeniert hatte, um den Direktor des Zirkus d'Hiver auf mich aufmerksam zu machen, hatte sich als überaus zugkräftig erwiesen und brachte den Unternehmen, in denen ich arbeitete, stets volle Kassen und mir entsprechend hohe Gagen. Ich hatte es also geschafft und war einer der bestbezahltesten Artisten geworden, die damals in den Zirkussen und Varietes Frankreichs auftraten. Mein Traum war in Erfüllung gegangen, Paris war für mich das Tor zum Ruhm geworden!
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J'étais et restais aussi dans mes engagements suivants le "Brésilien" Camilio Mayer, dénigreur de la mort sur le câble au-dessus de la cage aux lions, car justement cette situation que j'avais mis en scène pour attirer l'attention du directeur du cirque d'Hiver s'était révélée extrêmement vigoureuse et apportait aux entreprises pour lesquelles je travaillais, des caisses toujours pleines et proportionnellement un haut cachet. Je l'avais créé et était devenu l'un des artistes le mieux payé qui jouait à l'époque dans les cirques et music-halls de France. Mon rêve s'était réalisé, Paris était devenu pour moi la porte de la gloire!
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Ein Ausreißer kehrt heim
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Un fugueur revient à la maison
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Im Frühjahr 1909 hatte ich einen Vertrag nach Amsterdam abgeschlossen, und im Sommer ging dieses Unternehmen auf Tournee, wobei uns der Weg auch nach meiner Heimatstadt führte, der ich vor vier Jahren bei Nacht und Nebel den Rücken gekehrt hatte, um in der Welt mein Glück zu versuchen. Wie würde ich sie wiederfinden? Was würden Vater und Mutter, was die Geschwister machen?
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Au printemps 1909, mon contrat à Amsterdam fut achevé. En été, cette entreprise partit en tournée, et le chemin nous conduisit vers ma ville natale, que j’avais quitté voila quatre ans, par nuit et brouillard, afin de tenter ma chance de part le monde. Que devais-je y retrouver? Que sont devenus père et mère, que fait ma fratrie? (1 frère Joseph+ 2 sœurs Julie et Marie) |
Von wehmütigen Erinnerungen erfüllt, wanderte ich noch am Abend unserer Ankunft durch die stillen Strassen der Stadt, hin zum Vaterhaus, hinter dessen erleuchteten Fenstern ich die Eltern am Tisch sitzen sah. Wenn sie wüssten, dass ihr Jüngster, der “verlorene Sohn”, draußen auf der Strasse stehen würde! Sollte ich an die Scheiben klopfen, sollte ich dem stürmischen Drange meines Herzens nachgeben, das mich zu Vater und Mutter trieb? Sollte ich mich ins Haus hineinschleichen, ins Zimmer treten und reumütig bekennen: Da bin ich wieder, verzeiht mir? Nein, ein solches Wiedersehen passte nicht zu mir. Nur keine Weichheiten, nur keine Sentimentalitäten! ‑ So etwas passte nicht für einen “Verächter des Todes”, als der ich auch in meiner Vaterstadt aufzutreten beabsichtigte.
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Avec des souvenirs mélancoliques, je marche encore le soir de notre arrivée dans les rues tranquilles de la ville. En passant devant la maison paternelle, j’ai vu derrière les fenêtres éclairées mes parents à table. S’ils savaient que leur cadet, le "fils perdu", était dehors dans la rue! Et si je frappais à la vitre, devrais-je céder à cette pression de mon coeur, qui me poussait vers père et mère? Devrais-je me glisser à l’intérieur de la maison, entrer dans la pièce et me repentir: Je suis à nouveau là, pardonnez moi? Non, un tel retour ne me correspondait pas. Pas de mollesse, pas de sentimentalité! Cela ne se passe pas ainsi avec le "dénigreur de la mort", que je prétendais être dans ma ville natale.
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Am nächsten Tage beauftragte ich einen Zirkusangestellten, einige der Plakate, auf denen ich als Brasilianer angekündigt wurde, in den Laden meines Vaters zum Aushang zu tragen, zusammen mit einer Reihe von Freikarten für meine sämtlichen Angehörigen. Meinem Direktor aber sagte ich voraus, dass das auf drei Tage berechnete Gastspiel in meiner Heimatstadt mindestens auf 14 Tage verlängert werden müsste, wobei dem Direktor im übrigen unbekannt war, dass ich mich auf heimatlichem Boden befand, denn er war nach wie vor der Meinung, dass meine Wiege in Brasilien gestanden hätte.
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Le lendemain, j'ai demandé à un employé du cirque de porter certaines des affiches m'annonçant comme brésilien dans le magasin de mon père pour les exposer, ainsi qu'un certain nombre de billets gratuits pour tous mes proches. Mais j'ai dit à mon réalisateur que la représentation dans ma ville natale, qui avait été calculée pour trois jours, devrait être prolongée à au moins 14 jours, le réalisateur ignorant d'ailleurs que je suis sur le sol natal, car il pensait toujours que mon berceau avait été au Brésil.
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Voller Unruhe erwartete ich die Zeit des Vorstellungsbeginns. Während die Zuschauermassen in das Zelt strömten, hielt ich mich in der Nähe des Einganges auf, um meine Eltern, meine Geschwister kommen zu sehen. So stark war meine Sehnsucht nach ihnen, dass ich es kaum erwarten konnte, mich ihnen zu erkennen zu geben. Aber dafür hatte ich mir eine ganz besondere Überraschung ausgedacht |
Plein d’agitation, j'attendais le début de la représentation. Pendant que les masses de spectateurs affluaient dans la tente, j'étais dans la proximité de l'entrée, afin de voir venir mes parents, ma fratrie. Si fort était mon désir que je pouvais à peine attendre afin de me faire reconnaître à eux. Mais pour cela, j'avais imaginé une surprise tout à fait particulière
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Das Programm lief mit gewohnter Präzision ab, alles klappte wie am Schnürchen und die Stimmung der Zuschauer war bereits auf ihrem Höhepunkt angelangt, als die Reihe an mich kam. In der Tracht eines brasilianischen Cowboys trat ich in die Manege, in der wie üblich, der Raubtierkäfig aufgebaut war. Die Löwen, die gewohnt waren, von mir aus der Höhe Fleischstücke zugeworfen zu bekommen, liefen unruhig im Käfig auf und ab, blickten erwartungsvoll in die Höhe und ließen hin und wieder ein mahnendes Murren vernehmen. Es war die von Spannung geladene echte Zirkusatmosphäre, die mich umgab und mir stets erneut den inneren Auftrieb zur Entfaltung meiner äußersten Kräfte verlieh. An diesem Abend aber wuchs ich in meinen Leistungen über mich selbst hinaus. Es war mir, als ob mir meine Tricks leichter als sonst gelingen wollten, die Gefahr, mit der ich spielte, schien sich ins Nichts zu verlieren und ich fühlte es deutlich, dass ich die Zuschauer vollkommen in der Hand hatte. Meine Mutter freilich, das hatte ich beobachtet, hatte bei meinen tollkühnen Übungen die Augen abgewandt. Ob sie wohl im stillen unbewusst an ihren Jüngsten gedacht hatte, der irgendwo in fremden Landen sich als "Zirkusmensch" herumtrieb, vielleicht in gleicher oder ähnlicher Gefahr schwebte wie dieser Brasilianer vor ihr über dem Löwenkäfig?
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Le programme marchait avec la précision habituelle, tout fonctionnait et l'humeur des spectateurs était déjà arrivée sur son point culminant, quand mon tour arrivait. Dans le costume d'un cow-boy brésilien, je marchais dans le manège comme d'habitude, la cage de carnassier était construite. Les lions qui étaient habitués à recevoir des pièces de viande couraient anxieusement dans la cage de haut en bas, regardant plein d'espoir dans la hauteur et faisaient entendre de temps en temps un grognement.
C’était l'atmosphère de cirque véritablement chargée par la tension qui m'entourait et me donnait toujours une nouvelle impulsion intérieure au développement de mes forces les plus extérieures. Ce soir cependant, j'accroissais ma performance au-delà de moi-même.
C’était, comme si mes trucs voulaient réussir plus facilement qu'habituellement, le danger avec lequel je jouais, ne semblait pas se perdre et je sentais distinctement que j'avais les spectateurs parfaitement dans la main. J'avais observé ma mère, qui avait détourné les yeux lors de mes exercices super audacieux. Est-ce qu'elle s'était souvenue, dans un calme inconscient de son cadet qui traînait quelque part comme "personne de cirque", peut-être, dans le même ou un danger semblable comme ce Brésilien devant elle au-dessus de la cage aux lions ?
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Meine Nummer neigte sich dem Ende zu. Wie gewohnt, schloss sie mit einer Fütterung der Löwen, was jedesmal zu einer ziemlich erheblichen, von viel Gebrüll begleiteten Rauferei der Raubtiere führte und mir einen turbulenten Abgang sicherte, in den sich der donnernde Beifall der Zuschauer mischte. So wäre es wohl auch an diesem Abend wieder gewesen, denn das Geraufe der Löwen um die Fleischbrocken verlief durchaus “programmässig”, und die Zuschauer waren vollkommen im Banne des Geschehens Jeden Augenblick konnte der Beifall losbrechen, dann aber wäre es für mein Vorhaben zu spät gewesen. Also gab ich mir den Anschein, als wenn ich zu einer weiteren Übung auf dem Seile ansetzen wollte, und dieses Manöver gelang. Gespannt hingen Tausende von Augenpaaren wieder an mir. Durch einen kurzen Wink verständigte ich die Musik, die einen schmetternden Tusch blies, und in die erwartungsvolle Stille hinein drang aus der Zirkuskuppel meine Stimme: "Salü Mülhüser, ich bin, Gott verklemmi, kei Brasilianer, sondern a Mülhüser Kind! Ich bin der Camilio Mayer, der vor vier Jahren von Hause ausgerückt ist."
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Mon numéro tendait à la fin. Comme d'habitude, elle se concluait avec l’alimentation des lions qui menait chaque fois vers une bagarre assez considérable accompagnée de beaucoup de mugissement des carnassiers et me garantissait un départ turbulent lorsque les applaudissements tonnants des spectateurs se mêlaient. Cela aurait été encore le cas ce soir, car la bagarre des lions autour des morceaux de viande se passait absolument comme programmé, et les spectateurs étaient parfaitement sous le charme, mais alors cela aurait été trop tard pour mon projet.
Donc je donnais l'apparence, comme si je voulais commencer un exercice supplémentaire sur le câble, et cette manoeuvre réussissait. De cette manière des milliers d’yeux encore me regardaient. Par un court signe, j'informais la musique qui soufflait une fanfare éclatante, et dans le silence plein d'espoir ma voix pénétrait dans la coupole du cirque : " Salü Mülhüser, je suis, Gott verklemmi, pas un Brésilien, mais un enfant de Mulhouse! Je suis Camilio Mayer qui est parti voici quatre ans de sa maison. "
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Ich habe in meiner Artistenlaufbahn schon manchen Beifallssturm erlebt, doch was jetzt in dem Zirkusrund losbrach, war ein Orkan, war ein Tornado der Begeisterung, der nicht nur dem Artisten, sondern in erster Linie dem heimgekehrten Sohn der Stadt galt. Kaum dass ich mir den Weg durch die aufgeregte, jubelnde und wild gestikulierende Masse hin zu meinen Eltern und Geschwistern bahnen konnte. Hunderte von Händen streckten sich mir entgegen, Zurufe in dem lieben heimatlichen Dialekt flogen mir von allen Seiten zu, doch ich hatte für all diese Zeichen und Beweise der Freundschaft keine Zeit und keinen Sinn.
Wie von einem gewaltigen Magneten angezogen, trieb es mich hin zu der Loge, in der ich meine Angehörigen wusste. Dort wartete meine Mutter auf ihren wiedergefundenen Sohn, dort saß der Vater, dem ich soviel Kummer bereitet hatte, und der doch nun trotz alledem ein bisschen stolz auf seinen Jüngsten sein konnte, der es zu etwas gebracht und dem heute die ganze Stadt zugejubelt hatte. Dort saßen die Brüder und Schwestern, nach denen ich mich in der Fremde so oft gesehnt hatte. –
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J'ai vu dans ma carrière d'artiste déjà certaines rafales d'applaudissement, mais comme maintenant c’était une tornade d'enthousiasme qui était valable non seulement pour l'artiste, mais en premier lieu pour le retour du fils de la ville.
C’est à peine si je pouvais me frayer un chemin à travers la masse agitée, jubilant et gesticulant sauvagement vers mes parents et ma fratrie.
Des centaines de mains se tendaient vers moi, des acclamations dans le cher dialecte du pays se dirigeaient à moi de tous les côtés, mais je n'avais pas pour toutes ces marques et les preuves de l'amitié de temps et aucun sens. Comme attiré par un aimant puissant, cela me poussait vers la loge dans laquelle je savais mes proches. Là ma mère attendait son fils retrouvé, là était assis le père à qui j'avais causé tant de chagrin, et qui pouvait être, pourtant, maintenant un peu fière de son plus jeune qui avait apporté quelque chose et était acclamé aujourd'hui par toute la ville. Là s'assoyaient les frères et sœurs à qui j'avais aspiré si souvent à l'étranger.
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Tränen der Freude in den Augen, keines Wortes mächtig, so feierten wir nach vier Jahren in der Zirkusmanege, umgeben von einer begeisterten Menge, Wiedersehen! Der Direktor aber musste, wie ich vorausgesagt hatte, das Gastspiel in meiner Heimatstadt verlängern, denn die “Sensation” vom Brasilianer aus Mülhausen durcheilte wie ein Lauffeuer die ganze Umgegend, deren Bewohner herbeiströmten, um sich das Elsässer “Biawala” als “Verächter des Todes” anzusehen. Volle zwei Wochen konnte der Zirkus Abend für Abend gefüllte Häuser und gefüllte Kessen verzeichnen, für mich aber war das Schönste an dieser Zeit, wieder einmal die Füße unter Mutters Tisch strecken zu können und wieder einmal ganz ihr Jüngster zu sein!
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Larmes de joie dans les yeux, aucun mot, ainsi nous fêtions quatre ans après sur la piste du cirque, entourée par une foule enthousiasme le retour.
Le directeur devait prolonger, comme je l'avais prédit, la représentation en tournée dans ma ville natale, car la "sensation" du Brésilien de Mulhouse passait comme un feu qui cours tous autour et les habitants affluaient pour voir “Biawala” (petit garçon) alsacien comme "dénigreur de la mort”.
Pendant 2 semaines, le cirque était complet soir après soir ; mais pour moi le plus beau c’était pouvoir étendre mes pieds sous la table de maman, et être son petit dernier une fois de plus!
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Als es dann ans Abschiednehmen ging und ich aus dem Geheimfach meines großen Schrankkoffers ein Sparbuch der Bank von Frankreich über den Betrag von 32000 Franc hervorkramte und es meiner Mutter mit der Bemerkung aushändigte, sie möge sich dafür etwas Schönes kaufen oder etwas Gutes antun, da meinten die guten Eltern anfangs nicht anders, als ich könne wohl nur auf unreelle Weise an soviel Geld gekommen sein. Denn dass man mit der Seiltänzerei in so wenigen Jahren sich ein derartiges Vermögen erwerben könne, hielten Mutter und Vater einfach für unmöglich, kam für sie doch der Zirkusartistenberuf unmittelbar nach dem Straßenbettel. Nun, von jetzt an hatten die beiden guten Alten eine andere, bessere Meinung von den Künstlern der Manege und des Varietés, und als unser Zirkus aus den Toren der Vaterstadt hinausrollte, da war es nicht mehr ihr “verlorener Sohn”, der mit ihm davonzog, sondern der Stolz der Familie, dessen Namen das ganze Elsass mit Achtung nannte.
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Quand il s'agissait de faire ses adieux alors je remettais du compartiment à secrets de ma grande valise-armoire un livret d'épargne de la banque de France pour un montant de 32000 francs à ma mère avec la remarque qu’elle pouvait s'acheter quelque chose de beau ou faire un peu de bien, là les bons parents ne croyaient pas au début que je puisse venir, avec autant d'argent.
Car ce que l'on peut acquérir comme fortune en tant que funambule dans si peu d’années, la mère et le père le tenaient simplement pour impossible. La profession d'artiste de cirque venait pour eux, juste après la mendicité de rue. A partir de maintenant, les deux bons vieux (parents) avaient une meilleure opinion des artistes du manège et des variétés, et comme notre cirque quittait les portes de la ville paternelle, je n'étais plus le “fils perdu”, mais la fierté de la famille, dont le nom était respecté dans toute l'Alsace.
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Dem Tode entronnen...
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Echappé à la mort |
Ich habe nicht Buch darüber geführt, wie oft ich im Laufe der mehr als vierzig Jahre, die ich nun schon als Artist hinter mir habe, dem Tode “von der Schippe gesprungen” hin. Schließlich ist ja mein ganzer Beruf ein einziger Wettlauf mit dem Tode, denn jeder Auftritt auf dem Hochseil konnte stets der letzte sein. Und wenn unter mir die Zuschauermassen begeistert Beifall klatschten, dann ahnten sie wohl nur in den seltensten Fällen, wie nahe ich inzwischen oft dem tödlichen Verhängnis gewesen war. Es ist ja auch nicht die Aufgabe von uns Artisten, das Gefährliche unseres Berufes in den Vordergrund zu schieben und gleichsam darauf stimmungsmäßig beim Publikum zu spekulieren. Derartige "Mätzchen" lehnt jeder ernsthafte Artist ab. Sondern unsere Mission ist es, Freude und Entspannung zu bringen, auch wenn das unter Umständen mit Gefahren für unser eigenes Leben verbunden ist. Wir fragen also nicht nach dem Einsatz, sondern nach dem Erfolg!
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Je n'ai pas rédigé de livre à ce sujet, combien de fois au cours de plus de quarante ans que j'ai maintenant déjà comme artiste, j’ai échappé à la mort.
Finalement, toute ma profession n’est qu’une unique course avec la mort, car toujours chaque scène sur un haut câble pouvait être la dernière. Et si sous moi les masses de spectateurs applaudissaient avec enthousiasme, bien rare, pressentaient seulement, comment j'avais été, entre temps, souvent au bord d’un malheur mortel. Il n'est pas non plus notre tâche de pousser le danger de notre profession dans le premier plan et y spéculer pour ainsi dire en public.
Chaque artiste sérieux refuse des "singeries" pareilles. Notre mission est d’apporter de la joie et la détente bien que sous dans certaines circonstances cela est lié à des dangers pour notre propre vie. Nous ne demandons pas l'engagement, mais le succès!
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Und dennoch sind in meinem Gedächtnis einige Vorfälle haften geblieben, weil sie mir als mahnende Hinweise des Schicksals erschienen, mich nicht leichtsinnig der Gefahr auszusetzen, sondern bei allem, was ich auch tat, daran zu denken, dass man zwar mutig, aber nicht leichtfertig sein soll. Ich greife diese Fälle, die ich nachstehend schildere, aus der großen Zahl ähnlicher Vorfälle heraus, wie sie sich immer wieder einmal ereigneten, ohne dass man selbst ein besonderes Aufheben davon machte.
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Et, pourtant, certains incidents sont restés attachés dans ma mémoire parce qu'ils m'apparaissaient comme les indications rappelant du destin ne pas s'exposer de matière inconsidéré au danger, mais à tout que je faisais aussi penser que l'on ne doit pas être léger, certes, courageux, mais. Je choisis les cas que je décris ci-dessous, du grand nombre d’incidents semblables, comme ils se produisaient sans cesse et sans qu’on en fasse une histoire particulière.
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Es war noch in Frankreich während meiner Lehr‑ und Wanderjahre. Ich reiste damals mit einem kleinen Zirkus, der sich recht und schlecht durchschlug, sehr oft aber nicht wusste, wie er von einem auf den andern Tag weiter existieren sollte. Auf der Suche nach besonderen Attraktionen, kam eines Tages der älteste Sohn des Direktors auf den Gedanken, mit mir auf dem Hochseil arbeiten zu wollen, und wir fingen sofort Fleißig zu üben an, so dass mein neuer Gehilfe nach verhältnismässig kurzer Zeit schon über das Seil geben konnte. Wir nutzten diesen artistischen Fortschritt für die Vorstellung insofern aus, als ich mich mit dem Rücken auf das Seil legte, der Sohn des Direktors über mich hinwegsteigen musste. Dabei rutschte er eines Abends vom Seil ab und wäre in die Tiefe gestürzt, wenn ich ihn nicht in letzter Minute noch bei den Haaren zu lassen gekriegt hätte. Durch den Ruck, den ich dadurch erlitt, verlor ich nun meinerseits das Gleichgewicht und kippte vom Seil, vermochte mich jedoch geistesgegenwärtig mit der linke Kniekehle festzuhaken und so den tödlichen Sturz zu verhindern. Es bedurfte jedoch meiner ganzen, schon damals nicht geringen Kräfte, um den Jungen wieder auf das Seil hinaufzuheben, denn der Schreck hatte ihn ziemlich mitgenommen. Dann schob ich mich selbst wieder auf das Seil, lief ohne Balancierstange zu dem einen Mast holte eine Reservestange und brachte mit ihrer Hilfe meinen vom Schreck immer noch wie gelähmten jugendlichen Partner wohlbehalten zurück.
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C’était encore en France pendant mes années d'apprentissage et ambulantes. A l'époque, je voyageais avec un petit cirque qui se frayait un chemin tant bien que mal, très souvent cependant on ne savait pas, comment il continuait d’exister. Un jour à la recherche d’attractions particulières, le fils le plus âgé du directeur vint à l’idée de vouloir travailler avec moi sur un câble, et nous commencions immédiatement à nous exercer si bien que mon nouvel assistant pouvait aller sur la câble après un temps relativement court. Nous profitions de ce progrès artistique pour la présentation, et quand je me couchais sur le dos (sur le câble) le fils du directeur montait sur moi.
Un soir, il glissait du câble et serait tombé dans le vide, si je n'étais pas arrivé à le rattraper au dernier moment.
Suite au coup que j'endurais ainsi, je perdais aussi mon équilibre et basculais du câble, mais j’étais capable de m'accrocher, avec le jarret gauche et éviter ainsi une chute mortelle.
Donc, il fallait toutes mes forces, qui étaient déjà à l'époque pas minces, pour remonter le garçon sur le câble, car l'effroi l'avait assez secoué.
Alors je me poussais moi-même encore sur le câble, courait sans balancier vers un mât pour aller chercher une perche de réserve et rapportait sain et sauf mon jeune partenaire encore paralysé.
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Als ich während meiner Dienstzeit in Gotha einmal bei einer Feier mitwirkte, wäre mir das beinahe zum Verhängnis geworden. Beim Befahren des Hochseils mit einem Fahrrad riss plötzlich an diesem die Kette. Zwar konnte ich mich im Gleichgewicht halten, doch als ich auf der Mitte des Seiles versuchte, vom Rade zu steigen, kippte ich ab und saust in die Tiefe. Mit einer Nasenverletzung und verstauchten Füssen wurde ich in das Lazarett eingeliefert, wo ich ziemlich lange verbleiben musste.
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Alors que je faisais mon „Dienstzeit“ (service militaire) à Gotha, j’ai participé à une fête, il me serait presque arrivé une fatalité. En circulant sur le câble en bicyclette, la chaîne de ce dernier se cassa.
Certes, je pouvais me tenir dans l'équilibre, essayait mais comme moi sur le centre du câble de monter de la roue, je basculais et tombais dans la vide.
Avec une blessure au nez et avec des pieds foulés, j'ai du aller à l'hôpital militaire où je devais rester assez longtemps. |
“Riesen‑Todesfahrt”” nennt sich ein tollkühner Trick, der seit vielen Jahren von mir selbst oder Mitgliedern meiner Truppe ausgeführt wird. Dass diese Bezeichnung keine übertriebene Reklame ist, beweist folgender Vorfall, der sich in Tirol ereignete und dem ich um ein Haar zum Opfer gefallen wäre: Ich hatte damals. in einem Tiroler Städtchen ein 300 Meter langes Seil vom Kirchturm herab über Strassen und Häuser hinweg gespannt und fuhr an ihm im Zahnhang abwärts. Bei einer dieser Vorführungen riss plötzlich das Ledergebiss und ich raste in den Abgrund. Keiner der zahlreichen Zuschauer, die damals die Strassen der Stadt säumten, hat wohl auch nur einen Pfifferling für mein Leben gegeben, und ich selbst, wäre mir überhaupt noch Zeit zu solchen Überlegungen geblieben, hätte mir wohl gesagt: “Jetzt ist Feierabend, Camilio! Jetzt musst du für immer abtreten von der Arena dieses Lebens!”' So aber umfing mich noch während des Absturzes tiefe Nacht, die Nacht des Todes ...
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Le "géant voyage mortel" se nomme un tour super audacieux qui est réalisé depuis de nombreuses années par moi-même ou des membres de ma troupe. Cette indication n'est pas une publicité exagérée, ce que prouve d’ailleurs l'incident suivant qui se produisait au Tyrol et dont j'ai été la victime. A l'époque, j'étais dans une petite ville du Tyrol et avais un câble long de 300 mètres accroché au haut du clocher et qui descendait au-dessus des rues et des maisons. Lors de l'une de ces représentations se déchirait tout à coup le mors en cuir et je plongeais dans l'abîme. Bien qu’aucun des nombreux spectateurs, qui bordaient à l'époque les rues de la ville, ne m’ai donné la moindre chance de survie et moi-même, s’il m’était encore resté du temps pour de telles réflexions, m'aurait dit :“ Maintenant c’est la fin, Camilio! Maintenant, tu dois te retirer pour toujours de l'arène de cette vie! ” Ainsi la nuit profonde, la nuit de la mort m'étreignait encore pendant la chute...
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Aber es war anders mit mir bestimmt. Als ich nämlich wieder zu mir kam, lag ich zwar von oben bis unten in Gipsbandagen, so dass ich mich nicht rühren konnte, sonst aber höchst lebendig und vergnügt in einem lichten Krankenzimmer und erfuhr dann auch allmählich, wieso und wodurch ich wider alle Wahrscheinlichkeitsberechnungen mit dem Leben davongekommen war, und warum sich alle Voraussagen über mein jeden Augenblick zu erwartendes Ableben, womit damals die Zeitungen ihre Leser bei den Tränendrüsen packen wollten, als nichtig erwiesen. Meine Lebensretter wurden einmal mehrere Bäume, in deren Kronen ich hineingesaust war. Unter der Wucht meines mit D-Zuggeschwindigkeit herniedersausenden Körpers waren die Äste selbstverständlich gebrochen, doch hatten sie den ersten Stoss aufgefangen. Als ich daraufhin weiter in einem dichten Gebüsch landete, war der Sturz bereits soweit gemildert, dass ich zwar schwere Rücken- und Beinverstauchungen sowie innere Verletzungen davontrug, aber doch mit dem Leben davonkam, eine Tatsache, die mir nachträglich selbst mehr als wundersam erschien. –
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Mais c'était différent avec moi. Quand je revenais à moi, je me trouvais, certes, d'haut en bas dans des bandes de plâtre si bien que je ne pouvais pas bouger, mais cependant extrêmement vivement et joyeux dans une chambre d’hôpital et apprenait alors, pourquoi et par quoi j'avais échappé contre tous calculs de probabilité, à la mort qui était attendue à tout moment, avec lesquelles les journaux de l'époque voulaient prendre leurs lecteurs par les larmes, se sont révélées nulles et non avenues.
Mes sauveteurs étaient une fois de plus les arbres dans la couronne desquels j’avais atterris. Sous la force de mon corps lancé à toute allure, les branches s’étaient naturellement rompues, mais ils avaient tenu le premier coup.
Quand j'atterrissais donc plus loin dans des broussailles denses, la chute était donc adoucie …. j'avais certes, d’immenses douleurs au dos et une entorse au pied ainsi que blessures intérieures, mais j’échappais à la mort, un fait qui m'apparaissait plus tard plus que miraculeux.
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Ob ich dein Schicksal dankbar für dieses Geschenk war? Nachdem ich mehrere Monate in Gips gelegen hatte, mich dann wieder einigermaßen beweglich gewandert und gemüllert hatte, fuhr ich, noch an Krücken gehend, zur Nachkur nach Hallein. Kaum außer Sichtweite meiner bisherigen Ärzte, die sich wirklich viel Mühe um meine Wiederherstellung gegeben hatten, ließ ich dort zwischen zwei Hausgiebeln mein Seil spannen, warf meine Krücken in das taufrische Gras und enterte die Strickleiter hoch. Ich war wieder vollständig gesund. Aber nicht nur Zwischenfälle, die unmittelbar mit meinem Berufe zusammenhängen, haben mein Leben mehr als einmal bedroht, mein Wanderdasein brachte auch andere Zufälligkeiten mit sich, denen ich als Mensch mit einem “bürgerlichen” Beruf sicher nicht ausgesetzt gewesen wäre. So bin ich einmal ‑ es war im Jahre 1928 ‑ während einer Tournee durch Italien nur knapp dem Tode durch einen Vulkanausbruch entronnen. Ich gastierte damals auf Sizilien in dem Städtchen Maskali am Fuße des Ätna. In einer Nacht begann der Vulkan sich plötzlich zu regen und ungeheure Lavamassen auszuspeien, die sich in einer Breite von über einem Kilometer über die umliegenden Ortschaften ergossen, sie unter sich begrabend. In letzter Minute gelang es mir, dem Tode zu entfliehen, freilich unter Zurücklassung meines ganzen Hab und Gutes, vor allem meines gesamten artistischen Materials; denn ich reiste damals bereits als eigener Unternehmer und hatte in meinen Seilen, Masten, Netzen usw. ein ziemliches Kapital investiert, dessen Verlust ich nicht so ohne weiteres zu verschmerzen in der Lage war. Immerhin musste ich, zumal ja auch meine Familie von dem glühenden Tod bedroht gewesen war, dem Schicksal dankbar sein; hatte ich doch noch meine gesunden Glieder, mit denen ich den Verlust bald wieder wettmachen konnte. Auch stand ich finanziell nicht ganz mittellos da, so dass ich in Catania bereits darangehen konnte, mir ein paar neue Seile, Masten und was ich sonst noch benötigte, zu kaufen, und nach wenigen Wochen war die geschäftliche Schlappe wieder ausgebügelt; das Erlebnis mit dem feuerspeienden Berg indes hat noch lange in mir nachgeklungen.
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Si j’étais reconnaissant au destin pour ce cadeau ? Après avoir été pendant plusieurs mois dans le plâtre j’ai eu ensuite une certaine mobile, j'avais encore des béquilles en allant en rétablissement à Hallein. À peine hors de la vue de mes anciens médecins, qui se sont donné vraiment beaucoup de peine pour mon rétablissement, j'ai laissé tendre, là entre deux pignons de maison, mon câble, j’ai jeté mes béquilles dans l’herbe fraîche et montait à l’échelle de corde. J'étais complètement en bonne santé. Non seulement des incidents, liés directement à ma profession, ont menacé ma vie plus d'une fois, mais mon existence ambulante apportait aussi d'autres aléas que je n'aurais jamais abandonné, contre un métier plus commun.
J’ai ainsi une fois – c’était en 1928 - pendant une tournée en Italie, échappé de justesse à la mort suite à une éruption volcanique. A l'époque, j'étais en tournée en Sicile dans la petite ville de Mascali au pied de l'Etna. Une nuit, le volcan se réveilla tout à coup et déversa des masses de lave immense d’une largeur de plus d'un kilomètre sur les localités environnantes.
C’est à la dernière minute, que je réussissais à échapper de la mort, à vrai dire, en abandonnant tous mes biens, la totalité de mon matériel artistique; car à l'époque je voyageais déjà comme mon propre entrepreneur et avais mes câbles, mâts, filets etc. J’avais investi un capital considérable dont la perte n’était pas facile à se consoler. Après tout, je devais être reconnaissant au destin, d'autant plus que ma famille avait également été menacée par la mort foudroyante ; j'avais encore mes membres sains avec lesquels je pouvais bientôt compenser la perte.
En outre, je ne fut pas totalement démunis financièrement et donc je pu aller à Catania pour y acheter de nouveaux câbles, poteaux et tout ce dont j’avais besoin, et donc quelques semaines après, l'échec était effacé; l'expérience avec la montagne crachant le feu a cependant encore longtemps résonné en moi.
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Attentat in England
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Attentat en Angleterre |
Es ist etwas anderes, ob unglückliche Zufälle, wie sie der Artistenberuf nun einmal mit sich bringt und mit denen man zu rechnen hat, ob höhere Gewalten, wie der eben geschilderte Ausbruch des Ätna, oder ob menschliche Gemeinheit das Leben eines Artisten bedrohen und gefährden. Es mag und soll schon vorgekommen sein, dass Konkurrenzneid, verschmähte Liebe oder sonstige Verirrungen des Gefühls zu Verbrechen innerhalb der Artistenwelt geführt haben, wobei es dann zu Todesfällen gekommen ist. Doch solche Vorkommnisse sind ja nicht auf die Welt der Artisten beschränkt, da Konkurrenzneid oder Hass ja schließlich in den gesamten menschlichen Beziehungen eine wichtige Rolle spielen. Was sich jedoch in den Augusttagen des Jahres 1937, als ich mit meiner Truppe in England gastierte und dort Triumphe über Triumphe feierte, in dem Badeort Clackton on Sea ereignete, dürfte so einmalig sein, dass es hier nicht unerwähnt bleiben soll, wenn der Anschlag auch nicht mir persönlich, sondern einem Mitglied meiner Truppe galt. Das Motiv zu dem abscheulichen, dem ein wertvolles Menschenleben um ein Haar zum Opfer gefallen wäre, war auch nicht in irgendwelchen persönlichen Differenzen zwischen dem oder den Tätern und dem ausersehenen Opfer zu suchen, sondern einzig und allein in der verabscheuungswürdigen Sucht, die lebensgefährlichen Sensationen, die meine Truppe damals mit ungeheurem Erfolge bei Publikum und Presse darbot, noch zu steigern, und sei es auf Kosten eines jungen, blühenden, mitten in seiner künstlerischen Entwicklung stehenden Menschenlebens. Dass der verbrecherische Anschlag misslang und die Attentäter nicht auf ihre Rechnung kamen, war einzig und allein einem glücklichen Zufall zu verdanken. |
C'est quelque chose d'autre, si c’est un hasard malheureux, comme cela arrive dans la profession d'artiste ou une force supérieure comme justement celle décrite lors de l’éruption de l'Etna, ou si c’est la méchanceté humaine qui met la vie d'un artiste en danger. Il se peut et est déjà arrivé que la jalousie du métier, l'amour dédaigné ou un autre égarement de sentiment aient mené à un crime dans le monde des artistes et a conduit alors à un décès.
De tels faits ne sont pas limités au monde des artistes, puisque la jalousie du métier ou la haine jouent un rôle important, finalement, dans les relations humaines. Ce qui se produisait, donc, dans les jours d’août 1937, quand j'étais en tournée avec ma troupe en Angleterre et fêtais là triomphe sur triomphe, dans la station de bain de Clacton on Sea, pourrait être si exceptionnel qu'il ne doit pas rester ici non mentionné, même si l’attentat n'était pas non plus valable directement pour moi en personne, mais envers un membre de ma troupe. Le motif de cet acte odieux, dont une précieuse vie humaine avait failli être victime, ne devait pas être recherché dans les différences personnelles entre le ou les auteurs et la victime choisie, mais uniquement dans la méprisable addiction à accroître les sensations mortelles que ma troupe présentait alors avec un énorme succès au public et à la presse, même si c'était aux dépens d'une jeune vie humaine en plein épanouissement au milieu de son développement artistique.
Le fait que le criminel attentat ait échoué, et les responsables ne sont arrivés à leurs fins, était uniquement et seulement un heureux hasard.
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Meine Truppe bestand aus einer Reihe junger Mädchen, die auf dem Hochseil, am fliegenden Trapez, an der schwebenden Lyra sowie am Mast mit mir arbeiteten und sich überall, wohin wir auch kamen, größter Beliebtheit erfreuten. Wir hatten im Olympiajahr 1936 mit denkbar durchschlagendem Erfolg in Berlin gastiert und aus aller Welt zahlreiche vorteilhafte Angebote erhalten. Ich akzeptierte seinerzeit lediglich ein Gastspiel im Londoner Zirkus Wilson, das ich im, Dezember 1936 und Januar 1937 absolvierte mit dem Ergebnis, dass man mich verpflichtete, zur englischen Königskrönung wieder nach England zu kommen. Meine Truppe erfreute sich auf der Insel einer derartigen Popularität, dass fast kein Tag verging, an dem nicht in einer Zeitung oder Zeitschrift irgendwelche Einzelheiten über unsere artistische Arbeit, das Privatleben meiner Madchen, der "Stratosphären‑Girls", wie sie drüben genannt wurden, oder sonstige Reportagen erschienen, die sich mit meinem Unternehmen beschäftigten.
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Ma troupe était composée d'un certain nombre de jeunes filles qui travaillaient avec moi sur la corde raide, sur le trapèze volant, sur la lyre flottante ainsi que sur la perche, et étaient très populaires partout où nous allions. Nous avions été en tournée durant l’année olympique 1936 avec le succès éclatant à Berlin et nous recevions des offres intéressantes du monde entier. J'acceptais alors une représentation dans le cirque Wilson de Londres, de décembre 1936 à janvier 1937, que je terminais avec comme résultat que l'on m’a engagé à venir au couronnement du roi d’Angleterre.
Ma troupe a bénéficié sur l'île d'un tel indice de popularité que pratiquement aucun jour ne passait sans qu’un journal ou magazine n’écrive un article au sujet de notre travail artistique, de la vie privée de mes filles, les "Stratosphère Girls", comme on les appelait là-bas, ou qu’un reportage (parlant de mon entreprise) n’apparaisse. |
Der Grund für diese Popularität war zweifellos darin zu erblicken, dass ich in Anpassung an den englischen, auf Sensationen erpichten Publikumsgeschmack bei meinen Vorstellungen auf jedwede Schutzvorrichtungen verzichtete, was den Wert unserer Arbeit ins Ungemessene steigerte.
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La raison de cette popularité était incontestablement le fait que je renonçais suite à l'adaptation au goût du public anglais (avide de sensation) lors de mes présentations aux dispositifs de protection, ce qui augmentait la valeur de notre travail.
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Vornehmlich war es die junge Camilla Mayer, eine überaus talentierte Artistin, deren bürgerlicher Name Lotte Witte lautete und der ich im Hinblick auf ihre ausgezeichneten Leistungen erlaubt hatte, sieh meines weltbekannten Namens zu bedienen, um auf diese Weise ihre enge künstlerische Verbundenheit mit meinem Unternehmen zu dokumentieren Camilla Mayer war es also vor allem, die durch ihre tollkühnen (=audacieux), dabei aber von höchstem Charme getragenen Darbietungen am schwankenden Hochmast sich die Herzen auch der kühlen Engländer im Sturm erobert hatte, so dass ihr mehr als ein ernstgemeinter Heiratsantrag auf den Tisch ihrer Garderobe flatterte. Schon lud man uns um ihretwillen nach Kanada, Neuseeland und Indien ein. Dieser glänzenden artistischen Laufbahn wäre nun um ein Haar durch das verbrecherische Attentat ein Ende gesetzt worden.
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Notamment, il s'agissait de la jeune Camilla Mayer, une artiste très talentueuse, dont le nom (civil) était Lotte Witte et qu’au regard de ses excellentes prestations j’avais autorisé à utiliser mon nom mondialement connu. ( ??? ) Camilla Mayer, avait donc avant tout, grâce à son audace, mais aussi son énorme charme, réussi à conquérir les cœurs frais des anglais lors de ses représentations au mat oscillant. Elle avait donc reçu de nombreuses demandes en mariage.
Déjà on nous invitait pour aller au Canada, en Nouvelle-Zélande, en Inde. Maintenant un attentat aurait mis fin à cette brillante carrière artistique.
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Wir hatten in Clackton on Sea unsere Seile und Masten unmittelbar am Strande aufgebaut, um auf diese Weise das weite Meer als wirkungsvollen Hintergrund für unsere Darbietungen zu haben. Den Mittelpunkt unserer Anlage bildete der 53 Meter hohe Mannesmann- Stahlmast, an dem Camilla Mayer arbeitete. Dieser Mast wies ein besonderes System von Verankerungen und Verstrebungen (=renfort) auf, denn er war erheblichen Beanspruchungen ausgesetzt und die kleinste Nachlässigkeit konnte die schwerstwiegenden Folgen haben. Ich hatte es mir deshalb auch ausschließlich persönlich vorbehalten, alltäglich die Haltetaue (=hauban) und Flaschenzüge (=palan) einer genauen Kontrolle zu unterziehen Jedes auch nur leicht schadhafte Stück wurde dabei sofort ausgewechselt, denn ich wusste aus meiner beruflichen Praxis, wohin “Großzügigkeit” auf diesem Gebiete schon oft geführt hatte: in den Tod nämlich.
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Nous avons monté à Clacton on Sea nos câbles et mâts directement sur la plage, dans le but d’avoir en arrière-plan la mer comme cadre de spectacle.
Le mât d'acier Mannesmann haut de 53 mètres sur lequel Camilla Mayer travaillait formait le centre de notre installation. Ce mât portait un système particulier d’ancrage et de renforts, car il était sollicité par des demandes considérables et la plus petite négligence pouvait avoir les conséquences énormes.
Pour cette raison, je m'étais réservé en personne le fait de contrôler précisément et quotidiennement les haubans et les palans ; et que chaque pièce même minimement endommagée serait immédiatement échangée, car je savais de ma pratique professionnelle où la "générosité" sur ce domaine avait souvent mené : c'est-à-dire la mort.
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Also auch am Vormittag jenes Tages, der so furchtbar zu Ende gehen sollte, hatte ich die Runde durch unsere Anlage gemacht und jede Verschraubung, jedes Seil, jeden Zug eingehend geprüft, aber alles in Ordnung gefunden. Als abends 7.30 Uhr die Vorstellung begann, war eine Menge von rund 20000 Personen am Strande versammelt und konnte nur mit Mühe von den “Bobbys” in Ordnung gehalten werden. Dieser Tatsache des ungeheuren =énorme Menschenandranges =affluence ist es wohl zuzuschreiben, dass die gemeinen Attentäter sich unbemerkt an unsere Apparaturen heranmachen und an ihnen jene Beschädigung hervorrufen konnten, die kurze Zeit später zu dem aufregenden Vorfall führen und das Leben Camilla Mayers gefährden sollten. Der erste Teil des Programms rollte reibungslos wie jeden Abend ab. Ich ging mit meinen Mädels über das Seil, backte in luftiger Höhe zum Gaudium =amusement der Tausende duftende Eierkuchen, baute Pyramiden, fuhr zu dritt auf dem Rade über das Seil und bereitete auf diese Weise das Publikum stimmungsmäßig auf die Sensation des Abends vor: den Auftritt Camillas.
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Ainsi donc, dans la matinée de ce jour, qui devait prendre fin de manière si terrible, j'ai fait le tour de notre installation, et chaque assemblage, chaque corde, chaque poignée était examiné en détail, mais tout était en ordre.
Quand le soir à 7h30 la présentation commença, il y avait près de 20000 personnes rassemblées sur la plage et c’est avec peine que les "Bobbys" ont pu faire respecter un peu d’ordre. Du fait de l'énorme affluence, il est sans doute probable, que les auteurs de l’attentat ont pu, à notre insu, s’approcher des appareils et provoquer des dommages, qui peu de temps après allaient mettre en danger la vie de Camilla Mayer.
La première partie du programme se déroulait sans problème comme chaque soir. J'allais avec mes jeunes filles sur le câble, cuisais en l’air avec amusement des milliers ( ?) de crêpes odorantes, construisais des pyramides, allais à trois avec le vélo ( ?) sur le câble et préparais de cette manière le public à la sensation du soir : l’entrée en scène de Camilla.
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Wie immer, bestieg =monter sie mit spielerischer Leichtigkeit, ihr bezauberndes Lächeln um den Mund, den 53‑MeterMast, um zuerst die "Riesentodesfahrt" auszuführen.
Während sie ihren blonden Wuschelkopf =cheveux … =curly hair in die Schlinge =écharpe legte, herrschte auf dem weiten Platz äußerste Stille, in die hinein nur das Meer seine Brandung =déferlement de vague warf. 20000 Augenpaare hingen wie gebannt an dem kleinen zierlichen =menu Persönchen droben =oben? in der blauen Höhe, Entsetzen malte sich auf zahlreicher Gesichtern ab und gar mancher Blick ging auch wohl zur Erde, am das “Furchtbare” =effroyable, das sich ihm bot, nicht ertragen zu müssen. Doch als dann Camilla mit einem Jauchzer = cri de joie herabgesaust (=tomber) kam und wohlbehalten auf dem Erdboden landete, da löste sich ein einziger Jubelschrei von den Lippen der Massen, ein Schrei der Befreiung und der Begeisterung. Camilla hatte wieder einmal auf der ganzen Linie gesiegt. Und dabei stand ja ihre Hauptsensation erst noch bevor: die Arbeit am schwankenden Mast.
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Comme toujours, elle monte avec sa légèreté ludique, et son charmant sourire à la bouche, le mat de 53 mètres, pour exécuter pour la première fois la "route de la grande mort".
Alors qu’elle met sa blonde chevelure dans l’écharpe, il régnait sur le vaste espace un calme extrême, où l’on entendait que le déferlement des vagues.
20000 paires d’yeux étaient fixés sur la gracieuse petite personne dans le bleu du ciel, la consternation se peignit sur de nombreux visages, et même certains regards allaient en direction du sol, afin de ne pas devoir supporter l’ "effroyable".
Mais, lorsque Camilla avec un cri de joie redescendit et se posa sur le sol, alors un seul cri de liesse sortit de toutes les lèvres, un cri de libération et d'enthousiasme.
Camilla avait encore une fois triomphé sur toute la ligne. Et la principale sensation restait encore à venir: le travail sur le mât oscillant.
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Wieder stieg, die junge Artistin die Leiter hinauf, um auf der Mastspitze freihändig einige Tanzbewegungen sowie zum Schluss den Kopfstand auszuführen. Über den Strand hatte sich inzwischen Dunkelheit gebreitet. Dafür leuchteten zahlreiche bengalische Feuer auf und ein roter Scheinwerfer fingerte durch die Nacht hin zur Mastspitze, auf der Camilla sich sanft hin und her wiegte. Es war ein einzigartig schönes Bild. Die bengalischen Feuer spiegelten sich im Meere wieder und der rote Scheinwerfer durchschnitt wie ein leuchtendes Schwert die dunklen Wogen.
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La jeune artiste remontait à nouveau à l’échelle pour réaliser certains mouvements de danse à la pointe du mât ainsi que de faire un poirier. Entre temps l'obscurité avait enveloppé la plage. On avait allumé de nombreux feux de Bengale et un projecteur rouge extirpait de la nuit la pointe du mât, sur laquelle Camilla se balançait doucement. C’était une exceptionnelle belle image. Les feux de Bengale se reflétaient dans la mer encore et le projecteur rouge découpait comme une épée lumineuse les sombres flots ( ?).
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Wie gewohnt, verfolgte ich jede Bewegung Camillas mit äußerster Sorgfalt.
Es war, als ob an diesem Abend mir eine innere Stimme warnend zugerufen hätte, besonders aufmerksam zu sein. obgleich ich doch meiner Sache sicher war und mich davon überzeugt hatte, dass von der technischen Seite her meiner Mitarbeiterin keine Gefahr drohen könnte. Was sollte ich mich also sorgen? Camilla schwebte unbekümmert wie stets hoch drüben am Mast, fühlte sich vollkommen in ihrem Element und war drauf und dran, wieder einmal 20000 Menschen in einen Taumel der Begeisterung zu versetzen, wie sie das nun schon seit vielen Wochen tat, ohne auch nur im geringsten daran zu denken, welch gefährliches Spiel sie betrieb. Sie war ein Mensch, der bei der Ausübung seines Berufes niemals an sich, sondern stets nur an die anderen dachte, denen er Freude schenken wollte.
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Comme d'habitude, je poursuivais chaque mouvement de Camilla avec le soin le plus extrême. C'était comme si ce soir une voix intérieure m'avait mis en garde, bien que j'étais sûr, pourtant, de coté technique et que je m'étais assuré que ma collaboratrice ne courrait aucun danger.
Qu'est-ce qui devait m'inquiéter ? Camilla planait insouciante comme toujours en haut du au mât, se sentait parfaitement dans son élément. Elle était dessus et déplaçait une fois de plus 20000 personnes dans le vertige d’un enthousiasme, comme elle le faisait maintenant depuis de nombreuses semaines, sans penser au jeu dangereux qu’elle courait. Elle était une personne qui ne pensait jamais à elle lors de l'exercice de sa profession, mais toujours et seulement aux autres auxquels elle voulait offrir de la joie.
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Plötzlich schien es mir, als ob die Mastspitze sich unter den Bewegungen Camillas tiefer neigte als sonst. Sollte es eine Sinnestäuschung sein? Waren die flackernden Lichter der bengalischen Feuer daran schuld? Ich versuchte, die Nacht mit weinen Augen zu durchdringen, hohrte meinen Blick gleichsam in die Dunkelheit, aber ich kam zu keinem anderen Ergebnis als dem: mit dem Mast stimmte etwas nicht. Statt gleichmäßig zu schwanken, wie das zu der Darbietung gehörte, bog sich die Mastspitze gleich einer Angelgerte. Das Publikum freilich glaubte wohl, dieses gefährliche Durchbiegen des Mastes sei ein Bestandteil der Sensation und brach in jubelnden Beifall aus, den Camilla, die sich selbst der Gefahr, in der sie schwebte, noch nicht bewusst geworden war, lächelnd quittierte. Sie war wieder einmal so mit allen Fasern ihres jungen Lebens bei der Sache, so mitgerissen von ihren eigenen Leistungen, dass sie gleichsam taub und blind war für alles, was um sie herum vorging. Einige Frauen freilich schienen instinktiv zu fühlen, dass sich hier etwas Entsetzliches anbahnte, denn schon wurden hier und dort Schreckensrufe laut, die aber in der Brandung des Beifalls untergingen und zudem als Äußerungen allzu ängstlicher Gemüter hingenommen wurden.
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Tout à coup il me semblait, que la pointe du mât s'inclinait plus profondément sous les mouvements de Camilla. Etait-ce une hallucination ? Est-ce que les lumières vacillantes des feux de Bengale en étaient responsable ? J'essayais de percer la nuit avec des yeux, mais heurtait mon regard pour ainsi dire dans l'obscurité, le résultat était que quelque chose n'était pas juste avec le mat. Au lieu d’osciller régulièrement, comme cela faisait partie de la représentation, la pointe de mât se courbait comme une verge de canne à pêche. Le public croyait, à vrai dire, que le fléchissement dangereux du mât était un élément de la sensation et partait dans des applaudissements ; Camilla n'avait pas encore pris conscience du danger dans lequel elle était.
Elle était une fois de plus affairée avec toutes les fibres de sa jeune vie, entraîné par sa propre performance, elle était sourde et aveugle pour ainsi dire à tout ce qui se passait autour d'elle. Certaines femmes semblaient sentir instinctivement qu'ici une chose horrible se préparait, car des cris de frayeur venaient déjà ici et là mais qui dans le ressac des applaudissements mourraient.
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Ich stürzte mit ein paar Assistenten zu den Flaschenzügen der Haltetaue. Und was musste ich zu meinem Entsetzen feststellen? Sämtliche Seile waren von verbrecherischer Hand mit einem haarscharfen Messer angeschnitten worden und waren dabei, sich wie kleine Schlangen zu den Rollenblöcken hin aufzurollen. Riss auch nur ein Flaschenzug, dann musste der schwere Mast unweigerlich umkippen und mitten in die ihn dicht umdrängende Menschenmasse schlagen. Nicht auszudenken, was das für Todesopfer kosten würde, von dem Leben Camilla Mayers ganz abgesehen die als Beute oben an der furchtbaren Angelgerte des Todes hing.
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Je suis tombé avec quelques assistants sur les palans des haubans. Et qu'est-ce que je devais constater avec horreur ? Tous les câbles avaient été coupés par une main criminelle avec un couteau et étaient en train de s'enrouler comme de petits serpents autour des blocs (Rollenblöcken).
Si un palan devait lâcher, alors le lourd mât devait se renverser et inévitablement frapper au milieu de la masse humaine.
Sans parler de la vie de Camilla Mayer, qui s'est accrochée comme une proie à la terrible canne de la mort. |
Also kam es darauf an, um jeden Preis ein Umkippen des Mastes zu verhindern. Nicht weniger wichtig war aber auch, eine Panik zu vermeiden, die unter Umständen auch zahlreiche Opfer gekostet haben würde. Zum dritten aber musste ich Camilla verständigen, sich ruhig zu verhalten und unsere Rettungsarbeiten ihrerseits zu unterstützen. Würden unsere Maßnahmen jedoch noch von Erfolg sein? Würde es uns gelingen, dem Tod in den Arm zu fallen, ihm die schon so sicher gewähnte Beute noch zu entreißen?
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Il fallait donc empêcher à tout prix que le mât se renverse.
Il était tout aussi important d’éviter une panique qui aurait aussi coûté de nombreuses victimes dans ces circonstances. En troisième, je devais informer Camilla de garder son calme et soutenir notre travail de sauvetage. Est-ce que nos mesures seraient, donc, un succès ? Réussirions-nous à arracher à la mort son butin ?
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Mein gesamtes Personal hing sich gemeinsam mit der Polizei, die ich schnell verständigt und um Hilfe gebeten hatte, in die Seile und zog aus Leibeskräften, um den Mast wieder aufzurichten. Um uns herum stob die Menge in wilder flucht auseinander, wir aber stemmten uns in den Strand, dass uns die Adern zu platzen drohten und zerrten und zogen an den Seilen. Wer würde Sieger bleiben in diesem Zweikampf? Der Tod oder eine Schar entschlossener Männer? Der Einsatz war ein junges, blühendes Menschenleben, war ein liebenswertes Geschöpf, dem alle Herzen zuflogen, war eine strebsame Künstlerin, die nichts kannte als ihren Beruf. Konnte da dem Schicksal die Wahl schwer fallen, wem er den Sieg zuerkennen sollte?
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La totalité du personnel tirait, avec la police que j'avais vite informé et à laquelle j’avais demandé de l'aide, sur les câbles avec force pour dresser le mât .
Autour de nous se dispersait la foule en une fuite sauvage ; mais nous nous opposions sur la plage jusqu’à nous faire éclater nos veines pour tirer les câbles. Qui resterait vainqueur dans ce duel ? La mort ou une foule des hommes résolus ? L'engagement était la vie d’une jeune personne, une créature agréable vers qui tous les coeurs se dirigeaient, elle était une artiste assidue qui ne connaissait rien d’autre que sa profession. Il était difficile de dire à qui le destin allait attribuer la victoire ? |
Unsere Lungen keuchten, unsere Muskeln waren gespannt bis zum Zerspringen, in Strömen rann trotz des kühlen Meereswindes der Schweiß von unseren Körpern und schon glaubten wir, es nicht zu schaffen. Schon sah ich im Geiste den schweren Mast unter die Menge schlagen, Tod und Verderben um sich breitend, an seiner Spitze aber den zerfetzten Leichnam Camillas .
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Nos poumons haletaient, nos muscles étaient tendus jusqu'au fait de se briser, dans des courants la sueur de nos corps coulait malgré le vent frais de la mer et déjà, nous croyions ne pas réussir. Déjà je voyais le lourd mât nous battre, la mort et le destin funeste autour du corps déchiqueté de Camilla.
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Da, o Wunder, o herrlicher Triumph männlicher Willensstärke und zäher Beharrlichkeit: der Mast begann sich langsam, ganz langsam wieder aufzurichten! Das gab uns neue Kräfte, gab uns neuen Mut, und noch mehr stemmten wir uns in die Taue, hingen an ihnen wie wahre Menschentrauben. Pfeifend ging unser Atem, unterdrückte Flüche entrangen sich manchen Lippen. In mir aber war die unheimliche Furcht, das Schicksal könne uns doch noch ein Schnippchen schlagen. Immer wieder glitt mein Blick hinaus in die dunkle Nacht, suchte den rotleuchtenden kleinen Punkt der Mastspitze und an ihr den wie leblos hängenden Körper meiner Mitarbeiterin. Würde sie den unerhörten seelischen Beanspruchungen dieses verbrecherischen Attentates ‑ denn dass es sich einzig und allein darum handeln konnte, stand für mich von vornherein fest, wenn mir auch die Motive noch nicht klar geworden waren ‑ gewachsen sein und dort oben bis zur vollständigen Rettung aushalten?
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Et là, ô miracle, ô triomphe magnifique de la force de la volonté humaine et de constance: le mât commençait lentement à se redresser!
Cela nous donnait de nouvelles forces, nous donnait à nouveau du courage, et plus encore, nous pendions comme de vraies grappes humaines. En sifflant allait notre respiration, les malédictions réprimées se libéraient sur certaines lèvres. En moi cependant restait une crainte sinistre, le destin pouvait encore nous battre. Mon regard glissait sans cesse hors de la sombre nuit, cherchait le petit point rouge lumineux de la pointe de mât et à elle comme inanimé le corps accroché de ma collaboratrice. Serait-elle capable de faire face à la tension mentale inouïe de cette tentative d'assassinat criminel - car il était clair pour moi dès le début que c'était la seule chose qui pouvait être impliquée, même si les motifs n'étaient pas encore clairs pour moi - et de la supporter là-haut jusqu'à ce qu'elle soit complètement sauvée ?
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Endlich, nach etwa zehn Minuten verzweifelten Ringens, unerhörter Anstrengungen und verbissenen Kampfes hatten wir den Mast wieder fest in der Gewalt, und ich konnte Camilla das Zeichen zum Absteigen geben. Nur langsam, mit müden, vollkommen apathischen Bewegungen, vermochte sie sich aus der Fußschlinge freizumachen, konnte jedoch die Strickleiter nicht erreichen. Darauf rief ich ihr zu, im Rollgehänge der "Riesentodesfahrt" abzufahren, aber auch dieser Apparat musste von ihr erst freigemacht werden, worüber abermals mehrere bange Minuten vergingen. Wie, wenn meiner mutigen Mitarbeiterin die Kräfte verließen? Jetzt hing sie mit dem Fuß nicht mehr in der haltenden Schlinge, und der kleinste Schwächeanfall konnte ihr doch noch den sicheren Tod bringen. Mit einer letzten Kraftanstrengung gelang es ihr schließlich, das Rollgehänge zu sich heranzuziehen und sich an ihm festzuhalten. “Abfahrt!” erklang mein Kommando und schon kam sie, einem Kometen gleich, aus dem Dunkel der Nacht angeschossen, wurde aufgefangen und warf sich schluchzend an meine Brust. Es war das erste und einzige Mal, dass ich meine tapfere Mitarbeiterin habe weinen sehen. Die ungeheure Nervenanspannung war zuviel gewesen für dieses junge Menschenkind.
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Enfin, après environ dix minutes de lutte désespérée, d’efforts inouïs et de combat acharné, nous avions le mât fermement en notre pouvoir, et je pouvais faire signe à Camilla de descendre. C’est très lentement, avec les mouvements fatigués, parfaitement apathiques, qu’elle était capable de se libérer de la boucle de pied, et ne pouvait pas atteindre l’échelle. Je lui criais de partir dans le dispositif de levage (Rollgehänge) du "géant voyage mortel", mais aussi cet appareil devait être tout d’abord libéré par elle, et à nouveau plusieurs minutes inquiétantes passèrent. Et si ma courageuse collaboratrice perdait ses forces ? Maintenant, son pied ne tenait plus dans la boucle, et, le plus petit accès de faiblesse pouvait encore lui apporter une mort certaine. Finalement, dans un dernier effort, elle réussissait à attirer le dispositif de levage (Rollgehänge) à elle-même et à s’y tenir. “Départ!” mon ordre de commandement retentissait et déjà, elle venait comme une comète depuis l'obscurité de la nuit, a été récupéré et s’est jeté sur ma poitrine en sanglotant. C’était la première et unique fois que j'ai vu pleurer ma courageuse collaboratrice. L’immense tension nerveuse avait été trop forte pour cette jeune personne.
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Scottland Yard nahm sich, das sei zur Ehre der englischen Polizei gesagt, des Falles mit höchstem Nachdruck an und verhaftete bereits am nächsten Tage einen neunzehnjährigen Mulatten sowie drei halbwüchsige Burschen, die gemeinsam der gemeinen Tat überführt wurden. Sie hatten die Seile mit Rasierklingen angeschnitten, um, wie sie zynisch zugaben, das Umfallen des Mastes und den damit verursachten Absturz Camilla Mayers zu beobachten. Das Spiel meiner Mitarbeiterin mit dem Tode genügte also diesen verbrecherisch veranlagten Burschen zur Befriedigung ihrer Sensationsgier nicht, sondern sie wollten blutigen Ernst daraus entstehen sehen und scheuten sich nicht, ihm durch hinterhältige Machinationen nachzuhelfen. Sie haben ihre verdiente Strafe dafür empfangen, Camilla aber war durch diesen Zwischenfall, der damals in ganz England berechtigtes Aufsehen erregte und hinter dem man anfangs in der Öffentlichkeit teils persönliche Rachemotive, teils politische Beweggründe vermutete, in der Gunst des Publikums noch gestiegen, so dass unsere weiteren Gastspiele auf der Insel sich eines noch stärkeren Zulaufes erfreuten.
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Scotland Yard qui avait pris l’affaire avec la plus grande fermeté, car il s’agissait de l’honneur de la police anglaise, avait arrêté quelques jours près, un métisse de 19 ans ainsi que trois adolescents qui avaient fait l’action ensemble.
Ils avaient coupé les cordes avec des lames de rasoir, afin comme ils reconnaissaient cyniquement de voir le mât tomber et la chute de Camilla Mayer. Le jeu de ma collaboratrice avec la mort ne suffisait à ces garçons, la satisfaction de sensationnalisme, mais ils voulaient voir le sérieux sanglant de cela naître et ne se reculaient pas à donner un coup de pouce à la machination.
Ils ont reçu la peine méritée pour cela. Cet incident excitait la sensation à l'époque dans toute l'Angleterre et derrière laquelle on soupçonnait des motifs de vengeance partiellement personnels, et partiellement politiques. Camilla avait gagné encore plus la faveur du public si bien que nos représentations supplémentaires jouissaient dans l'île d'une affluence encore plus forte.
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Ich selbst war an jenem denkwürdigen und unglückseligen Abend in den wenigen Minuten meines verzweifelten Ringens mit dem Tode um das Leben eines mir nahestehenden Menschen vollständig ergraut...
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J'avais grisonné ce soir mémorable et malheureux en quelques minutes de lutte désespérée avec la mort autour de la vie d'une personne liée à moi...
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Und doch sollte Camilla Mayer dem ihr bestimmten Schicksal nicht entrinnen: Am 20. Januar 1940 stützte sie in der Deutschlandhalle zu Berlin tödlich ab. Mit ihr ging ein leuchtender Stern am internationalen Artistenhimmel unter, noch bevor seine Bahn vollendet schien. Doch was wissen wir Menschen schon von den Losen, die dem einzelnen von uns bestimmt sind? Ich hatte meiner Mitarbeiterin Lotte Witte zu wiederholten Malen das Leben gerettet, indem ich dafür sorgte, dass die Apparate und das Sicherungsmaterial stets sorgfältig geprüft wurden. In die Dinge hineinsehen vermochte ich indes nicht, und gerade dieses Unvermögen sollte Lotte Wittes Schicksal besiegeln, wurde sie doch das Opfer eines Gefügefehlers in dem Stahlmast, an dem sie in der Deutschlandhalle ihre Künste zeigte. Dieser Mast hatte schon lange standgehalten, musste also menschlichem Ermessen und den Erfahrungen der Praxis nach vollkommen in Ordnung sein. Und dennoch ging er am 20. Januar 1940 zu Bruch, riss Camilla mit in die Tiefe und löschte ein Leben voll jugendlicher Frische, weiblicher Anmut, aber auch voll harten Willens mit einem Schlage aus.
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Et, pourtant, Camilla Mayer ne devait pas échapper à son destin: le 20 janvier 1940 elle chuta mortellement dans le « Deutschlandhalle » (hall d'Allemagne) à Berlin. Avec elle une étoile lumineuse au ciel international des artistes périssait, avant que sa brillante voie soit achevé. Mais que savons-nous des sorts, qui sont déterminés à nous séparer ? J'avais sauvé la vie de ma collaboratrice Lotte Witte à plusieurs reprises en m'occupant des appareils et du matériel de protection que j’examinais toujours scrupuleusement.
À regarder les choses, je n'ai pas su, et c'est justement cette incapacité qui devait sceller le destin de Lotte Witte, elle a été la victime d'une erreur dans la structure du mat d'acier alors qu’elle montrait son art dans le « Deutschlandhalle ». Ce mât avait résisté depuis longtemps, et devait être d’après les estimations et expériences pratiques parfaitement en ordre.
Et, pourtant, il allait se casser le 20 janvier 1940, emportant Camilla dans la profondeur et éteignant une vie pleine de fraîcheur, de grâce féminine, mais aussi pleine de volonté en un coup.
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Der Verlust traf meine Truppe schwer, mich persönlich aber ganz besonders, war doch Lotte Witte eine Schülerin gewesen, die mit ganzer Hingabe in ihrem Berufe aufging. Sie war eine Vollblutartistin, wie man sie nur selten antrifft, und ihr Tod bedeutete in mehr als einer Hinsicht eine empfindliche Lücke in meinem Unternehmen, und alle Versuche, sie auszufüllen, sind bis heute mehr oder weniger ergebnislos geblieben |
La perte affectait ma troupe difficilement, moi aussi en particulier car Lotte Witte avait été une élève qui se donnait avec tout le dévouement à sa profession.
Elle était une artiste bouillante, comme on les trouve seulement rarement, et sa mort signifiait à plus d’un égard une perte sensible à mon entreprise, et tous les essais de la remplacer sont restés plus ou moins sans résultat jusqu'à aujourd'hui...
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In fernen Ländern
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Dans les pays lointains
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“Fahrendes Volk” werden die Artisten - meist freilich nicht gerade in wohlmeinendem Sinne ‑ genannt. Ja, durch die Welt reisen, fremde Menschen, fremde Völker, fremde Sitten und Gebräuche kennen lernen, auch das ist ein Teil unseres Berufes, den wir nicht missen möchten. Wir lieben deshalb unsere Heimat nicht minder als andere, die einem sesshaften Berufe nachgehen, aber wir lieben sie eigentlich dann erst so richtig, wenn wir fern von ihr sind. Das mag manchem eine komische Logik sein, aber an der Tatsache selbst lässt sich nun einmal nichts ändern. |
Les artistes sont des "gens du voyage", (le plus souvent, ils ne sont pas appelés au sens bienveillant). Oui, voyager à travers le monde, rencontrer des personnes étrangères, des peuples étrangers, connaître des mœurs et coutumes étrangers, c'est aussi cela une partie de notre métier, que nous ne voudrions pas manquer. Nous n’aimons pas notre patrie moins que les autres, les professions sédentaires, mais en fait nous l’aimons vraiment lorsque nous sommes loin d’elle. Cela peut être à une étrange logique, mais on ne peut rien y changer.
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Mein Jugendtraum von weltweiter Berühmtheit, den ich dereinst bei der Arbeit in der Fabrik geträumt hatte, ist in Erfüllung gegangen. Denn wohin habe ich, meinen Fuß nicht gesetzt, in welchem Lande bin ich nicht auf das Turmseil oder den schwankenden Mast gestiegen, um der Artistik zum Ruhme (=gloire) zu verhelfen (=contribuer). Wie lange liegt doch der “Brasilianer” schon hinter mir! Wohin ich seit jener Demaskierung in Mülhausen auch kam, überall erblickte ich meinen Stolz darin, als Elsässer aufzutreten.
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Mon rêve de jeunesse de célébrité mondiale, auquel j'avais jadis rêvé au travail à l'usine, s'est réalisé. En effet, partout où j'ai mis mon pied, dans tout pays, où je ne suis pas monté sur la corde ou les mats oscillants ont contribués à la gloire artistique. Depuis combien de temps déjà se trouve derrière moi le "Brésilien"! Partout où je suis allé depuis avoir été démasqué à Mulhouse, j'ai vu partout ma fierté d’être alsacien..
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Es ist im Artistenberuf so, dass eine Auslandsverpflichtung meist weitere nach sich zieht, vorausgesetzt natürlich, dass man in seinem Fache wirklich etwas leistet und sich über das Niveau der so genannten “Gebrauchsartistik” heraushebt (=sortir). Die internationale Auslese (=sélection) in der Welt des Zirkus und des Varietés ist unerbittlich und merzt (ausmerzen=bannir) jeden automatisch aus, der da glaubt, sich auch mit minderen Leistungen durchschwindeln (Schwindelei=combine) zu können. Wie oft sind mir in fremden Ländern nicht Artisten begegnet, die durch ihre eigene Schuld dem Elend (=misère) preisgegeben waren, Schuld insofern, als sie sich für etwas ausgaben, was sie nicht waren. Die prompte Folge war stets die, dass sie vom Publikum abgelehnt und von den Direktoren zwangsläufig vor die Türen gesetzt wurden.
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C'est un fait de la profession artistique qu'un engagement à l'étranger mène généralement à d'autres, à condition, bien sûr, de réaliser réellement quelque chose dans son domaine et de s'élever au-dessus du niveau de ce qu'on appelle "l'art commercial". La sélection internationale dans le monde du cirque et des variétés est inexorable et élimine automatiquement chacun qui croit faire des combines avec des performances minimes.
Combien de fois, je me suis rendu dans des pays étrangers et rencontré des artistes, qui par leur propre culpabilité de la misère étaient dans la misère
La conséquence rapide a toujours été d’être rejeté par le public et mis par les directeurs à la porte.
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Ich schrieb schon im vorigen Kapitel, lass vor allem nach meinem Berliner Gastspiel im Jahre der Olympiade 1936 sich die Auslandsangebote bei mir häuften, so dass ich die Auswahl hatte, nach Amerika, England, Kanada. Neuseeland oder auch nach Indien zu gehen. Aus mancherlei Gründen verzichtete ich damals auf größere Auslandsverpflichtungen, und es war vielleicht auch gut so, denn der Krieg hätte mich dann womöglich irgendwo in der Fremde überrascht.
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J'ai déjà écrit dans le chapitre précédent, qu’après ma représentation à Berlin dans l'année des jeux Olympiques, en 1936, les offres étrangères s’entassaient si bien que j'avais le choix entre l’Amérique, l’Angleterre, le Canada. Aller en Nouvelle-Zélande ou en Inde. J’ai refusé à l'époque pour diverses raisons, et c’était peut-être aussi bien car la guerre m'aurait surpris alors peut-être quelque part à l'étranger.
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Aber ich war ja in den Jahren von 1930 bis 1933 in der weiten Welt herumgefahren, hatte meine Masten auf den Inseln von Niederländisch- Indien, in Australien und Indien aufgerichtet, war vor Ägyptern, Javanern, Neuseeländern, Japanern und Mongolen als begeisterten (=enthousiaste) Zuschauern über das Seil gegangen, hatte meine Eierkuchen auf dem Turmseil in Alexandrien genau so gut gebacken wie in Colombo, Singapur oder Sydney und bin an den Ufern des Nils mit der gleichen Ruhe zur “Riesentodesfahrt” gestartet, wie an denen des Ganges oder Brahmaputra. Und wenn ich inmitten der Wolkenkratzer New-Yorks meine Seile spannte, so war das für mich nichts anderes, als wenn mich in Nordafrika die niedrigen Lehmhäuser der Eingeborenen umgaben.
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Mais j'ai parcouru le vaste monde, dans les années 1930 à 1933. J’ai monté mes mâts sur les îles des Indes néerlandaises, en Australie et en Inde, était en Egypte, à Java, en Nouvelle-Zélande, au Japon et chez les Mongols en tant que spectateur enthousiaste, j’ai fait cuire mes oeufs sur la corde à Alexandrie aussi bien qu’à Colombo, Singapour ou Sydney et je suis allé sur les rives du Nil, avec la même tranquillité sur le "géant voyage mortel", comme sur le Gange ou le Brahmapoutre.
Et si je tendais ma corde au coeur des gratte-ciels de New-York, ce n’était pour moi, tout comme si j’étais entouré de petites maisons d'argile dans le nord de l'Afrique.
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Was ich überall in der Welt, ob auf der südlichen oder nördlichen Halbkugel suchte und zumeist auch fand, das war ein Publikum, dem ich mit meiner Kunst frohe, unbeschwerte Stunden bereiten wollte und das sich dafür dankbar erwies. Rückblickend auf die hinter mir liegenden vierzig Jahre eines ruhelosen Wanderlebens im Dienste der zirzensischen Kunst kann ich behaupten, dass es die Dankbarkeit der ungezählten Millionen in aller Welt gewesen ist, die mir die innere Kraft verliehen hat, so manchen harten Schicksalsschlag (=coup du destin) hinzunehmen und auszuhalten, mehr als einmal wieder von vorn zu beginnen und immer wieder den Blick nach vorwärts, nach oben zu richten.
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Ce que je cherche partout dans le monde, que ce soit dans l’hémisphère sud ou nord, et le plus souvent trouvé, c'était un public, que j’ai pu ravir avec mon art joyeux, des heures insouciantes et le remercier encore.
Rétrospectivement, les 40 ans situées derrière moi sont une vie tranquille de migrant au service de l'art du cirque, je peux affirmer que c'est la reconnaissance d’innombrables millions de personnes dans le monde, qui me procure la force intérieure. Il fait accepter le dure destin, et recommencer plus d'une fois, et toujours et encore avoir le regard vers l’avant, en direction du haut.
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Die fremde, weite Welt Ist ein guter Schulmeister. Sie lehrt uns, dass überall “mit Wasser gekocht wird”, und dass auch anderswo die Menschen ihre Sorgen und Leiden, ihre Nöte und Beschwernisse haben. Das Paradies habe ich jedenfalls nirgendwo angetroffen, wohl aber viele, viele Menschen, die aus ihm glauben vertrieben worden zu sein, mir weil sie selbst zu träge und bequem sind, dem Leben mutig entgegenzutreten und es sich nach ihren Plänen und Wünschen zurechtzuzimmern. Mag dabei auch nicht alles in Erfüllung gehen, auch ich habe manchen Pflock in meinem Leben zurückstecken müssen. Aber ich habe doch immer wieder zu mir selbst zurückgefunden auch dann, wenn ich meinte, diesen oder jenen Schlag nicht verwinden zu können. Wir müssen allesamt hart im Nehmen (?) werden, das hat mir meine Wanderung durch die weite Welt, das haben mir die Erfahrungen, die ich dabei gesammelt habe, bewiesen.
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Le vaste monde est une bonne école. Il nous apprend que partout "on cuit avec de l'eau", et que les gens ailleurs ont, leurs craintes et leurs souffrances, leurs besoins et fatigues.
Je n'ai nulle part trouvé le paradis en tous cas, bien que beaucoup de gens croient en avoir été chassés, et moi parce qu'ils sont trop indolents eux-mêmes et s'opposer courageusement à faire leurs plans et désirs.
Si tout ne peut pas non plus se réaliser, il fallait aussi que je remette certains piquets dans ma vie. Mais, pourtant, j'ai sans cesse retrouvé mon chemin, même si je pensais ne pas pouvoir surmonter ce coup.
Nous devons tous devenir des durs, c'est ce que mes pérégrinations dans le monde entier m'ont prouvé, c'est ce que les expériences que j'ai acquises en cours de route m'a démontré.
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Auch mir hat der unglückselige Krieg genommen, was ich besaß. Auch ich stehe vor einer Trümmerstätte meines persönlichen Lebenskreises, doch wie ich schon in meiner Jugend immer bestrebt war, mich allen Widerständen gegenüber durchzusetzen so bin ich auch heute als gereifter Mann gewillt und entschlossen, das Schicksal bei den Hörnern zu packen.
Mag mir von den Menschen, die mir nahe standen, keiner mehr geblieben, mögen die materiellen Werte die ich mir in einem Leben voller Arbeit erworben hatte, dahingeschmolzen sein, geblieben ist mir als unveräußerliches Kapital mein Wille und mein Können. Auf diesen Fundamenten hin ich gewillt, noch einmal ‑ das wievielte Mal in meinem Leben mag es wohl sein? ‑ von vorn zu beginnen. Mag der Anfang auch bescheiden sein, wir müssen allesamt wieder klein anfangen, um aus der schweren Gegenwart herauszukommen! Mein Turmseil aber ist so hoch wie stets gespannt und an dieser Höhe richte ich meine Hoffnungen für die Zukunft aus!
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Moi aussi la guerre malheureuse m'a pris que je possédais. Moi aussi je me trouve devant un lieu de ruines de mon cercle de vie personnel, mais comme je m'efforçais déjà dans ma jeunesse à m'imposer en face de toutes les résistances comme ça je suis disposé aussi aujourd'hui comme un homme mûr et suis décidé à saisir le taureau par les cornes
Même si aucune des personnes qui m'étaient proches n'est restée, même si les valeurs matérielles que j'avais acquises dans une vie pleine de travail avaient fondu, ma volonté et ma capacité sont restées comme un capital inaliénable. Sur ces bases, je suis prêt à tout recommencer pour ce qui pourrait être la énième fois dans ma vie. Même si le début est modeste, nous devons tous recommencer petit pour sortir du présent difficile ! Mais la corde est tendue aussi haut que jamais et c'est sur cette hauteur que je fonde mes espoirs pour l'avenir !
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@Prompt 7.8 Prompt http://www.online-translator.com
(en 2007)
Puis quelques maj (en 2021) via deepl.com
Lexique :
Seile = câble (corde)
Seilläufer = Hochseilläufer = funambule
Seiltänzer = funambule (différence ??)
Turmseilläufer = funambule
Drahtseil = câble métallique
Verächter = dénigreur - méprisant
Geschwister = fratrie, frère et sœur
Zirzensischen = qui appartient au cirque
Eierkuchen = crêpe … mais faisait aussi des omelettes ( !!?)
… http://wortschatz.uni-leipzig.de/
Bio :
1890 (26 avril) naissance (src=généalogie)
1906 quitte la maison, va en France (Belfort, Bordeaux, Marseille)
1908 Paris
….. Sarrasani (src=Alsace) – ne cite pas lui-même le nom de ce cirque !!?
1914 mobilisé…. Alsace puis Russie – interné à Tachkent (src=Alsace + livre 1)
1915 décès de son père (src=généalogie)
1918
1922 décès de sa mère (src=généalogie)
1928 Novembre: éruption Etna –
http://boris.vulcanoetna.com/ETNA_1928.html
http://www.vulcanoetna.it/en_faq.php destruction de Mascali – (Maskali)
1937 Clackton on Sea
1940 (20 janvier) décès de Camilla = Lotte Witte (1918-1940) (src=wikipedia)
1940 (milieu de l’année) rencontre à Stedten an der Ilm Annemarie Mayer, née Füldner puis l’épouse ( ??)= Camilla Mayer 2 (src=wikipedia)
sur la photo de la tombe il y a un Ludowiko Fuldner 29.12.1946- 19.11.1947)
1944 : scala Berlin (src=Alsace)
1945 école de cirque à Stedten (src=wikipedia)
1947 film !!
15 ans dans le nouveau monde (src=Alsace) ??
1946-1961 en tournée sur les 5 continents (src=wikipedia)
1952-53 USA …. Cirque Barnum – Ringleys (src=Alsace + livre 2)
1960 mort de son frère (src=généalogie)
1972 (21 mai) (82 ans) décès (src=Alsace)
sa biographie (dans l’Alsace 1972 .fr) est fausse: sa femme originaire de Turin (faux également) . exploitation agricole en Allemagne
Voir aussi ….
http://www.hochseilartistik-traber.de/kategorie/techn.htm
http://www.dhm.de/datenbank/bildarchiv.html?/datenbank/ba00/ba005151.html
Artisten unter den Wolken, 1947, Re:Kurt Krigar, 14:32 min.
[BEITRAG 11: CAMILLA MAYER-TRUPPE IN MARSEILLE]
http://www.cine-holocaust.de/cgi-bin/gdq?efw00fbw003000.gd
Atemberaubende Artistik
21. Mai: "Auf dem Gelände des Alten Botanischen Gartens [...] zeigt gegenwärtig die Camilla-Mayer-Truppe ihr Können. Drei 25 m hohe Masten tragen die Drahtseile, auf denen in luftiger Höhe artistische Gipfelleistungen und nervenaufreibende Waghalsigkeiten gezeigt werden [...]. Die 18jährige Gisela Lenort unternimmt mit einer 60 Pfund schweren Balancestange ausgerüstet den Aufstieg über das 250 m lange Seil auf den Turm des alten Justizpalastes [...]."
http://www.muenchen.de/Rathaus/dir/stadtarchiv/chronik/82661/1948.html
Und die Aufnahme mit den Trapezkünstlern der Camilla-Mayer-Truppe über den Ruinen von Frankfurt, im Jahr 1948.
http://photo.dresden.de/de/04/c_98.php
02. Streiflichter aus Deutschland
d. Camilla MEYER – Truppe in
Berlin (50m)
Hochartisten am Funkturm in Berlin (total). Sie drehen sich in großen Rädern in der Luft und fahren mit dem Fahrrad über das Seil (total). Klatschende Kinder (halbtotal). Camilla MEYER steigt an einer Strickleiter an einem Riesenmast hoch (halbtotal). Artistik auf dem Mast (halbtotal). Die Truppe gemeinsam auf dem Seil (halbtotal). Purzelbaum einer Artistin. Pyramide auf dem Seil (total).
http://deutsche-wochenschau.de
40 affiches ....“cascadeurs et funambules“
dont
Sarani, International Mayer troupe stratosphère show
Camillo Mayer Truppe
…
Chronik der Stadt Plettenberg - 1950
An 3 Tagen bot die Camillo-Meyer-Truppe artistische Höchstleistungen auf dem Wieden.
http://www.plbg.de/lexikon/chroniken/juli1950.htm